Linzer Theater Phönix 2016/17 mit „Charleys Tante“ und Kurt Palm

Linz (APA) - Das Linzer Theater Phönix bringt 2016/17 eine eigene Fassung von Brandon Thomas‘ „Charleys Tante“ und eine Uraufführung von Kur...

Linz (APA) - Das Linzer Theater Phönix bringt 2016/17 eine eigene Fassung von Brandon Thomas‘ „Charleys Tante“ und eine Uraufführung von Kurt Palm auf die Bühne. Der Autor knüpft in einem Auftragswerk an das Kulturhauptstadtstück „Der Zwerg ruft“ an - wieder mit Ferry Öllinger, Karl Ferdinand Kratzl und Georg Lindorfer. Trotz klammer Finanzen plant das Phönix eine „Service-Offensive“.

Zu Beginn der Saisonpressekonferenz am Freitag zog der künstlerische Leiter Harald Gebhartl eine zufriedene Bilanz der vergangenen Spielzeiten: Das Phönix habe konstant mehr als 20.000 Besucher verzeichnet, obwohl man „nicht applauserprobte Stücke“ spiele. „Wir entwickeln uns bewusst und vorsätzlich in Richtung anderes Theater.“

2015/16 zählte das Phönix 22.068 Besucher in 197 Vorstellungen, etwas weniger als in der Saison davor (22.970 Besucher in 216 Vorstellungen). Gebhartl: „Mehr wäre nur mit mehr Produktionen und mehr Personal möglich. Dafür fehlt uns das Geld.“ Das Phönix, das über ein Jahresbudget von rund 1,6 Mio. Euro verfügt, stagniere seit Jahren bei den Subventionen und müsse mit wesentlich weniger auskommen wie vergleichbare Häuser. Geschäftsführerin Romana Staufer-Hutter befürchtet sogar, dass es „in den kommenden Jahren an die Substanz gehen“ könnte. Umso stolzer ist man, sich in den vergangenen Saisonen eine „Service-Offensive“ abgespart zu haben, die nun umgesetzt wird: U.a. kommt ein neues Ticketsystem mit Webshop und das Foyer wird neu gestaltet.

Das Jahresmotto 2016/17 lautet „Sind wir noch zu retten?“. Künstlerisch bleibt das Phönix seiner Linie treu, möglichst nur Uraufführungen oder Eigenbearbeitungen zu bringen. Die erste Premiere am 15. September ist eine neue Fassung von Albert Camus‘ „Die Gerechten“, am 17. November folgt „Charleys Tante und die Macht des Geldes“. Gebhartl hat die Farce von Brandon Thomas aus dem Jahr 1892 bearbeitet und in die Jetztzeit verlegt. Als Schauspieler verstärken u.a. Helmut Fröhlich und Simon Jaritz das Ensemble.

Kurt Palm knüpft in „Ein Sommernachtstraum oder Badewannengriffe im Preisvergleich“ an sein Linz09-kritisches Stück „Der Zwerg ruft“ an. Es gibt ein Wiedersehen mit den drei dem Phönix-Publikum bereits bekannten „Kupfermuckn“-Verkäufern Bertl, Rudi und Lindi.

Als Balkonpremiere kommt „Funnyhills - Das Dorf an der Grenze“ ab 2. März auf die Bühne: Autor Josef Krasanovsky hat in Spielfeld Interviews mit Bewohnern geführt und daraus ein Erzählstück gestrickt, das im Februar uraufgeführt worden ist. Für das Phönix erarbeitet er eine eigene Fassung. Weiters am Spielplan: „Krankheit der Jugend“, ein Drama von Ferdinand Bruckner aus den 1920er-Jahren, sowie „Titan Heart“ von Ava Koch, eine Uraufführung des Jugend-Theaterfestivals SCHÄXPIR.

Im Rahmen der bundesweiten Theaterallianz, in der neben dem Phönix u.a. auch das Wiener und das Salzburger Schauspielhaus vertreten sind, wurde 2016 ein Autorenpreis an Thomas Köck verliehen. Sein Stück „Kudlich - eine anachronistische Bauernoper“ tourt nach der Uraufführung in Wien durch die Häuser der Mitglieder und wird im April in Linz Station machen. Darüber hinaus geplant sind Gastspiele - zumindest soweit das finanziell machbar ist.

(S E R V I C E - www.theater-phoenix.at)