Justiz und Kriminalität

Mordverdächtiger: Asyl in Tirol

Symbolfoto.
© Böhm

Ein in Innsbruck lebender Kasache soll in Belgien einen Raubmord begangen haben.

Rosenheim –In Belgien wurde er wegen Mordes gesucht, in Innsbruck lebte er als Asylberechtigter – bis der 25-jährige Russe kasachischer Herkunft von der deutschen Polizei bei Rosenheim enttarnt und festgenommen wurde.

Es war in der Nacht zum Mittwoch, als der Mordverdächtige mit seinem Seat Leon auf der bayrischen Inntal-Autobahn unterwegs war. Gegen 4.30 Uhr wollten Polizeibeamte den Autolenker im Rahmen der Schleierfahndung einer Kontrolle unterziehen. Anstatt anzuhalten drückte der Mann allerdings das Gaspedal durch. Die Beamten nahmen die Verfolgung auf, weitere Polizeistreifen schlossen sich an.

Angesichts des Großaufgebots im Rückspiegel gab der Russe auf und hielt an. Bei der Überprüfung wurde dann rasch klar, warum der 25-Jährige mit der Polizei nichts zu tun haben wollte. Gegen den Mann besteht ein internationaler Haftbefehl. Und zwar wegen Mordverdachts – der 25-Jährige soll im April in Belgien mit Komplizen einen Mann in dessen Haus überfallen und getötet haben. Das Motiv: Offenbar vermuteten die Täter viel Geld im Haus des Opfers.

Der Beschuldigte befindet sich jetzt im Gefängnis von Stadelheim in Auslieferungshaft. Die bayrischen Polizisten nahmen außerdem zwei weitere Russen aus Tirol fest, die mit dem 25-Jährigen unterwegs waren. Ob sie am Mord beteiligt waren, wird überprüft. Auch das Tiroler Landeskriminalamt ermittelt: „Wie wir jetzt wissen, lebte der Russe mit falschen Papieren und unter falschem Namen in Innsbruck“, sagt der stv. Leiter Christoph Hundertpfund.

Vor fünf Jahren erhielt der Mordverdächtige Asyl in Österreich. (tom)

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