Erstes Sozialzentrum des Roten Kreuzes eröffnet
Wörgl – Die sozialen Dienste des Roten Kreuzes sind Gradmesser der Gesellschaft – einerseits für die Solidarität mit Schwächeren und anderer...
Wörgl –Die sozialen Dienste des Roten Kreuzes sind Gradmesser der Gesellschaft – einerseits für die Solidarität mit Schwächeren und andererseits für die Zunahme von Armut. Letzteres war das Einzige, das die Stimmung bei der Eröffnungsfeier des neuen, in Österreich einzigartigen Sozialzentrums in Wörgl am Samstag trübte. Es beherbergt den Kleiderladen, das Warenhaus und die Lebensmittelausgabe der Tafel unter einem Dach und ist schon jetzt eine Erfolgsgeschichte, die mit der Zentralisierung des Rettungsdienstes der Ortsstelle Wörgl an diesem neuen Standort ab 2017 fortgesetzt werden soll.
Mit der Eröffnung wurde auch an das 10-jährige Bestehen der Tafel Wörgl erinnert, die allwöchentlich am Samstagabend kostenlos gespendete Lebensmittel an Bedürftige verteilt. „Im Vorjahr erbrachten 70 Mitarbeiter 25.000 ehrenamtliche Stunden. Neun Tonnen Kleiderspenden gingen an 7000 Kunden, im Warenhaus wurden 30 Tonnen an 7000 Kunden verkauft und bei 8000 Ausgaben der Tafel wurden 60 Tonnen Lebensmittel gratis verteilt“, so Rotkreuz-Bezirksstellenleiter Heinrich Scherfler, der sich bei Ideenspender und Gründungsorganisator Peter Mader, Rotkreuz-Landesreferent für Gesundheits- und Soziale Dienste, bei allen Haupt- und Ehrenamtlichen sowie den Spendern bedankte. Für besondere Verdienste um den Aufbau des Zentrums überreichte er dessen Leiter Peter Schollerer und Bernd Eder die Henry-Dunant-Medaille.
„Was wir hier tun, ist Symptombekämpfung, eine momentane Hilfe“, so Mader. Um nachhaltig die Lebenssituation für Menschen zu verbessern, startet das Rote Kreuz in Wörgl ein neues Angebot: „Wir richten ein Lernhaus für Volksschulkinder ein. Wenn wir den Kindern jetzt nicht helfen, stehen sie in 15 Jahren bei der Tafel.“ (vsg)