Brexit - Malta will britische EU-Präsidentschaft nicht übernehmen
Valletta (APA/dpa) - Nach dem Brexit will Malta im kommenden Jahr nicht auch den EU-Vorsitz Großbritanniens übernehmen. „Wir sind nicht offi...
Valletta (APA/dpa) - Nach dem Brexit will Malta im kommenden Jahr nicht auch den EU-Vorsitz Großbritanniens übernehmen. „Wir sind nicht offiziell angesprochen worden“, sagte der maltesische Premier Joseph Muscat am Freitag auf diese Frage. Sollte das geschehen, müsse man mit Blick auf die vorhandenen Ressourcen entscheiden, so Muscat. „Aber wir hätten lieber eine sechsmonatige Amtszeit.“
Malta soll die rotierenden EU-Präsidentschaft im Jänner 2017 übernehmen. Ab Juli 2017 wäre dann Großbritannien dran. Nach dem britischen Referendum für einen EU-Austritt fällt das Land jedoch aus. Alternativ könnte auch Estland seine für das erste Halbjahr 2018 geplante Amtszeit vorziehen.
Als ehemalige britische Kolonie habe Malta durch den Brexit einen wichtigen Verbündeten verloren, sagte der 41-jährige Muscat, der einst als aktiver Gegner der maltesischen EU-Mitgliedschaft galt. Ein Verlassen der Europäischen Union würde aber heute einem nationalen Selbstmord gleichkommen, so der Premier.