Brexit - Von stoischer Zuversicht und Angstfantasien

Berlin (APA/AFP) - Das Votum der Briten für einen EU-Austritt ihres Landes lässt die Unternehmenswelt erzittern. Viele Konzerne meldeten sic...

Berlin (APA/AFP) - Das Votum der Briten für einen EU-Austritt ihres Landes lässt die Unternehmenswelt erzittern. Viele Konzerne meldeten sich nach der Entscheidung mit Befürchtungen, Forderungen und Hoffnungen zu Wort.

DEUTSCHE BANK:

„Das ist kein guter Tag für Europa. Die Konsequenzen lassen sich noch nicht vollständig absehen. Sie werden aber für alle Seiten negativ sein. Sicherlich sind wir als Bank mit Sitz in Deutschland und einem starken Geschäft in Großbritannien gut darauf vorbereitet, die Folgen des Austritts zu mildern.“

VERBAND DER DEUTSCHEN AUTOMOBILINDUSTRIE:

„Jetzt muss Europa erst recht zusammenstehen, damit ein möglicher Dominoeffekt vermieten wird. Es muss alles getan werden, um den bislang ungehinderten Waren- und Dienstleistungsverkehr zwischen Großbritannien und den anderen EU-Ländern auch künftig zu ermöglichen.“

BMW:

„Die Konsequenzen dieser Entscheidung sind heute noch nicht absehbar. Klar ist, dass nun eine Phase der Unsicherheit beginnt. Wir erwarten jedoch zunächst keine unmittelbaren Auswirkungen auf unsere Aktivitäten in Großbritannien.“

RWE:

„Mit den Briten verlieren wir einen wichtigen Pfeiler des europäischen Hauses, und das gefährdet die gesamte Statik. Zumal nun weitere Mitgliedsstaaten dem britischen Beispiel folgen könnten“, sagte RWE-Chef Peter Terium dem „Handelsblatt“.

LIDL:

„Wir sehen zum jetzigen Zeitpunkt keine Veranlassung, unsere strategische Planung für den britischen Markt in Frage zu stellen“, versicherte ein Unternehmenssprecher mit Blick auf die Wachstumspläne des Discounters in Großbritannien der „Wirtschaftswoche“.

BARCLAYS:

„Das ist eine bedeutsame Entscheidung und es wird in den nächsten Tagen und Wochen viele Fragen dazu geben, was danach kommt.“

SOCIETE GENERALE:

„Eine lange Phase der Verhandlungen steht bevor, um die wirtschaftlichen Beziehungen zwischen Großbritannien und der EU neu zu definieren. Die Société Générale wird die Gespräche und ihre kurz-, mittel- und langfristigen Folgen eng beobachten.“

DANONE:

„Der Austritt Großbritanniens aus der Europäischen Union wird Jahre dauern und bis dahin machen wir das, was wir jeden Tag machen.“

ING:

„Das Brexit-Votum hat vorerst keine Folgen für unser Geschäft in London. Wir sind in der City, weil dort Kunden sitzen - britische wie internationale Unternehmen. Wenn sie bleiben, bleiben wir auch. Gehen sie, müssen wir entscheiden, ob es nötig ist, ihnen zu folgen.“

JP MORGAN:

Es werde „vielleicht nötig, Veränderungen an der Struktur unserer europäischen Rechtseinheit und dem Standort gewisser Arbeitsplätze“ vorzunehmen, erklärte die US-Großbank. Sie werde aber „eine starke Präsenz“ in Großbritannien behalten.

BLACKROCK:

Der Brexit „ändert nichts am Umgang mit Investitionen und Kunden in Europa“, erklärte der weltgrößte Investmentfonds Blackrock.