MSF retten seit Donnerstag mehr als 2000 Menschen aus Seenot

Rom (APA/AFP) - Teams von Ärzte ohne Grenzen (MSF) haben nach Angaben der Hilfsorganisation seit dem frühen Donnerstagmorgen mehr als 2000 M...

Rom (APA/AFP) - Teams von Ärzte ohne Grenzen (MSF) haben nach Angaben der Hilfsorganisation seit dem frühen Donnerstagmorgen mehr als 2000 Menschen aus Seenot im Mittelmeer gerettet.

Wie die Organisation am Freitag mitteilte, brachten die Rettungsschiffe „Dignity“, „Bourbon Argos“ und „Aquarius“ damit seit Jahresbeginn 5653 Menschen in Sicherheit. Zugleich kamen demnach mehr als 2800 Menschen bei der Flucht über das Mittelmeer ums Leben.

Unter den seit Donnerstag Geretteten waren zahlreiche Frauen und Kinder, das Jüngste nicht älter als zwei Wochen alt, wie der Koordinator auf der „Bourbon Argos“, Sebastien Stein, mitteilte. Der Missionschef der Hilfsorganisation in Italien, Tommaso Fabbri, erklärte, angesichts der dramatischen Lage im Mittelmeer gehe es Regierungen von EU-Ländern weiterhin darum, die Not leidenden Flüchtlinge zurück in andere Staaten abzuschieben.

Der EU-Beschluss, den „Sophia“ genannten Einsatz vor Libyen auszuweiten und Angehörige der libyschen Küstenwache und Marine auszubilden, zeige einmal mehr, dass der Fokus nach wie vor auf „Abschreckung“ liege und nicht auf „Sorge für Menschen in Not“. Fabbri fügte hinzu, der einzige Weg, das Sterben auf dem Meer und die gefährliche Überfahrt mittels Schmugglern zu beenden, bestehe darin, für „sichere und legale“ Routen nach Europa zu sorgen.

Die deutsche Bundeswehr ist derzeit mit dem Einsatzgruppenversorger „Frankfurt am Main“ und rund 200 Soldaten an „Sophia“ beteiligt. Die Obergrenze liegt bei 950 Soldaten. Am Donnerstag nahm das Schiff nach Bundeswehrangaben 84 Menschen an Bord, die sich auf einem seeuntüchtigen Schlauchboot befanden. Sie wurden an das britische Schiff „HMS Enterprise“ übergeben. Das Schlauchboot wurde als „Hindernis für die Schifffahrt klassifiziert und nach allgemein anerkannten völkerrechtlichen Grundlagen versenkt“, hieß es.