Bayerische Museen verkauften bis in die 1990er Jahre NS-Raubkunst
München (APA/AFP) - Bayerische Museen haben laut einem Zeitungsbericht bis in die 1990er Jahre NS-Raubkunst zugunsten der öffentlichen Kasse...
München (APA/AFP) - Bayerische Museen haben laut einem Zeitungsbericht bis in die 1990er Jahre NS-Raubkunst zugunsten der öffentlichen Kassen verkauft. Unter den veräußerten Kunstwerken hätten sich auch Werke befunden, die jüdischen Sammlern geraubt oder abgepresst wurden, berichtete die „Süddeutsche Zeitung“ (Wochenendausgabe) unter Berufung auf Recherchen der Londoner Commission for Looted Art in Europe (CLAE).
Demnach waren die Kunstwerke nach Kriegsende von der US-Armee konfisziert und den deutschen Behörden treuhänderisch übergeben worden. Doch statt die Bilder ihren früheren jüdischen Eigentümern zurückzugeben, hätten die Bayerischen Staatsgemäldesammlungen die Bilder teilweise wieder an die Familien früherer NS-Größen verkauft, berichtete die Zeitung.
So habe 1963 Henriette Hoffmann, Tochter von Hitlers Leibfotografen Heinrich Hoffmann und geschiedene Ehefrau des Wiener Reichsstatthalters Baldur von Schirach, ein Bild erworben, das einer jüdischen Familie in Wien gehörte. Später verkaufte sie dieses gewinnbringend weiter. Heute hängt das Bild laut der „Süddeutschen Zeitung“ im Dombauverein in Xanten, der das Bild weiterhin nicht restituiert hat.