Präsidentenwahl in Island - Knapperes Rennen als erwartet
Reykjavik (APA/dpa) - Bei der Präsidentenwahl in Island hat sich in der Nacht auf Sonntag ein knapperes Rennen als erwartet abgezeichnet. Na...
Reykjavik (APA/dpa) - Bei der Präsidentenwahl in Island hat sich in der Nacht auf Sonntag ein knapperes Rennen als erwartet abgezeichnet. Nach der Auszählung von gut einem Siebentel aller Stimmen lag der Historiker Gudni Th. Johannesson mit 38,2 Prozent vor der Unternehmerin Halla Tomasdottir mit 30,4 Prozent. Die übrigen sieben Kandidaten lagen weit dahinter. Endergebnisse wurden für die frühen Morgenstunden erwartet.
Seine Landsleute kennen Johannesson vor allem aus dem Fernsehen, wo er als Experte die politischen Geschehnisse des Landes kommentiert. Zum Favoriten bei der Wahl war er aufgestiegen, nachdem die „Panama Papers“ das Vertrauen der Isländer in ihre Politiker im April erschüttert hatten. Damals hatten die Proteste tausender Bürger Ministerpräsident Sigmundur David Gunnlaugsson zum Rücktritt gezwungen, weil sein Name im Zusammenhang mit den Enthüllungen über Briefkastenfirmen in Steueroasen aufgetaucht war. Auch die Familie des bisherigen isländischen Präsidenten Olafur Ragnar Grimsson war durch die „Panama Papers“ in ein schlechtes Licht gerückt worden. Er war nach 20 Jahren im Amt nicht wieder angetreten.