Schwimmen: Phelps geht motiviert wie ein Jugendlicher in US-Trials

Omaha (Nebraska)/Rio de Janeiro (APA/Reuters) - Für Schwimm-Superstar Michael Phelps geht es gut zwei Jahre nach seinem Comeback ans Eingema...

Omaha (Nebraska)/Rio de Janeiro (APA/Reuters) - Für Schwimm-Superstar Michael Phelps geht es gut zwei Jahre nach seinem Comeback ans Eingemachte. Bei den US-Trials für die Olympischen Spiele in Omaha in Nebraska tritt der 30-Jährige in fünf Bewerben an, um Tickets für den Saison-Höhepunkt in Rio de Janeiro zu lösen. Bei der hohen Qualität im US-Schwimmsport ist die nationale Qualifikation oft sogar die höhere Hürde als die auf Olympia-Ebene.

Phelps war beim Beginn der Trials am (heutigen) Sonntag noch nicht im Einsatz. In den kommenden Tagen versucht er sich über 100 und 200 m Kraul und Delfin sowie über 200 m Lagen. Über die beiden Kraulstrecken ist nicht unbedingt zu erwarten, dass der 18-fache Olympiasieger einen der beiden ersten Plätze belegt. Nur die Top zwei erhalten im jeweiligen Bewerb einen Platz im US-Aufgebot.

Starke Kraul-Zeiten könnten dem Ausnahmekönner aber einen oder mehrere Staffelplätze einbringen, womit er seine Chance auf eine abermalige große Medaillenausbeute erhöhen würde. Der erfolgreichste Olympionike aller Zeiten könnte mit seinen fünf Einzelstrecken und drei Staffeln theoretisch erneut auf achtmal Gold kommen. Diese historische Ausbeute markierte er bei den Spielen 2008 in Peking.

Das ist zwar eben nicht zu erwarten, doch Phelps‘ schon fünfte Olympia-Teilnahme sehr wohl. Nur 2000 in Sydney ging er ohne Podestplatz aus, allerdings im Alter von nur 15 Jahren. Als Fünfter über 200 m Delfin nur 33/100 hinter Bronze hatte er schon damals sein Potenzial angedeutet. 22 Olympia-Medaillen nennt der Mann aus Baltimore mittlerweile sein Eigen. Die Jubiläumsmedaille Nummer 25 ist ihm auf alle Fälle zuzutrauen.

Die Entscheidung für das Comeback hatte auch damit zu tun, dass Phelps mit seiner Ausbeute bei den Spielen 2012 unzufrieden war. Und das, obwohl er in London mit vier Goldenen und zwei Silbernen eine Topbilanz vorzuweisen hatte. Doch in der Vorbereitung hatte ihm doch ein wenig das Feuer gefehlt, im ersten Rennen über 400 m Lagen wurde er nur Vierter. Und entschied sich nach den Spielen zum Rücktritt.

„Es war wirklich hart, mich für 2012 zu motivieren“, sagte Phelps im Trials-Vorfeld. „Aber jetzt ist es genau das Gegenteil. Ich fühle mich wieder wie ein Jugendlicher. Ich bin glücklich damit, was ich tue.“ Nicht zuletzt wegen ihm ist jede Session im 13.000 Zuschauer fassenden „Century Link Center“ von Omaha ausverkauft. Aber natürlich auch wegen anderen wie Ryan Lochte. Phelps‘ Dauerrivale hat für sechs Events genannt.