LA: „Hyperandrogene“ Sprinterin Chand für Olympia qualifiziert
Neu-Delhi/Almaty (APA/AFP) - Die indische Sprinterin Dutee Chand hat sich bei einem Meeting in Almaty in 11,24 Sekunden über 100 m für die O...
Neu-Delhi/Almaty (APA/AFP) - Die indische Sprinterin Dutee Chand hat sich bei einem Meeting in Almaty in 11,24 Sekunden über 100 m für die Olympischen Spiele qualifiziert. Die nun 20-Jährige war vorübergehend gesperrt gewesen, weil bei ihr bei den Commonwealth Games 2014 ein männlicher Hormonwert festgestellt worden war, der die vom Weltverband IAAF zulässige Höchstgrenze überschritt.
Chand war daraufhin vom nationalen Verband gesperrt worden, der Internationale Sportgerichtshof (CAS) hatte die Regel der IAAF aber im Juli 2015 aufgehoben. Mangels Beweisen hätten die Richter nicht zum Schluss gelangen können, dass „hyperandrogene“ Athletinnen einen deutlichen Leistungsvorteil hätten und daher von den Frauen-Wettbewerben ausgeschlossen werden müssten.
„Ich bin wirklich glücklich, dass ich mich für die Olympischen Spiele qualifiziert habe. Das vergangene Jahr war schwierig für mich. Ich arbeite zusammen mit meinem Trainer hart, es hat sich ausgezahlt“, sagte Chand.
Grund dafür, dass die IAAF 2011 besagte Regel eingeführt hatte, war die vorangegangene fast einjährige Sperre der südafrikanerischen 800-Meter-Läuferin Caster Semenya gewesen. Sie hatte mit 18 Jahren den WM-Titel 2009 in Berlin geholt. Angesichts ihres männlichen Aussehens waren Zweifel an ihrem Geschlecht aufgekommen, die IAAF hatte daraufhin eine medizinische Überprüfung angeordnet. Das CAS hatte den entsprechenden Passus im Juli 2015 als vorläufig für nicht wirksam erklärt.