Fußball: In Norwegen „müllerte“ es wieder - Löw auf Rekordkurs

Oslo (APA/dpa) - Angeführt vom wieder treffsicheren Thomas Müller hat die deutsche Fußball-Nationalmannschaft den Start in die WM-Qualifikat...

Oslo (APA/dpa) - Angeführt vom wieder treffsicheren Thomas Müller hat die deutsche Fußball-Nationalmannschaft den Start in die WM-Qualifikation mit Bravour erledigt. Der Weltmeister gewann am Sonntag in Oslo gegen Norwegen 3:0, Müller erzielte dabei seine Länderspieltore 33 und 34 und ließ damit Fritz Walter hinter sich. DFB-Trainer Joachim Löw absolvierte sein 139. Spiel auf der Bank und holte Helmut Schön ein.

Müller (15./60. Minute) und sein Bayern-Teamkollege Joshua Kimmich (45.) sorgten für einen entspannten Abend im Ullevaal-Stadion. Die vom neuen Kapitän Manuel Neuer aufs Feld geführte Mannschaft übernahm schnell das Kommando und überzeugte mit Präsenz im norwegischen Strafraum. Von der auch von Löw häufig beklagten deutschen Abschlussschwäche war diesmal nichts zu sehen.

„Die Mannschaft hat die Vorgaben gut umgesetzt“, befand der Ex-Coach der Austria und des FC Tirol, der in der DFB-internen Trainer-Rangliste auf Platz zwei vorrückte. Auf mehr Länderspiele kommt unter den insgesamt zehn deutschen Nationaltrainern nur Sepp Herberger, der Coach der ersten Weltmeister-Mannschaft des DFB 1954. 28 Partien fehlen Löw noch auf die Herberger-Bestmarke von 167 - nach der Endrunde 2018 in Russland könnte er zum deutschen Rekordtrainer aufsteigen.

Müller ließ seinerseits bei bestem Spätsommerwetter gleich zwei DFB-Legenden hinter sich. Der 26-Jährige hat im Nationaltrikot nun mehr Tore erzielt als Klaus Fischer (32) und der frühere Weltmeister Fritz Walter (33). Mit seinem insgesamt siebenten Doppelpack für die DFB-Auswahl schloss Müller zu Ulf Kirsten auf. Kimmich netzte unterdessen in seinem siebenten Spiel das erste Mal ein.

„Du kannst dich vorbereiten, du kannst dranbleiben, manchmal hat man Glück und trifft eine richtige Entscheidung, der Pass muss kommen. Aber ich habe nie an der grundsätzlichen Qualität meines Abschlusses gezweifelt“, sagte Müller, der den ganzen EM-Sommer torlos geblieben war. „Es ist ja wieder WM-Zeit, WM-Qualifikation. Da trifft er sowieso regelmäßig“, merkte Löw an. Müller hat bei seinen zwei WM-Turnieren zehn Tore erzielt - bei EM-Endrunden steht seine Torausbeute dagegen bei null.

„Wir haben ein gutes Auswärtsspiel gemacht, haben Tore erzielt, grundsätzlich hat die Richtung gestimmt. Aber wir haben mit der Qualität, die wir haben, noch Luft nach oben“, kommentierte der Müller das Spiel. Für Löw gibt es indes wenig Zweifel am anvisierten Sieg in der Quali-Gruppe C. „Ich glaube, dass Tschechien, Nordirland und Norwegen sicherlich alles versuchen werden, den zweiten Platz zu erreichen - nach Deutschland“, antwortete er auf die Frage eines norwegischen Reporters nach den WM-Chancen seines Landes.

Im Oktober könnten die Deutschen den ersten Platz bei den Heimspielen in Hamburg gegen Tschechien und in Hannover gegen Nordirland bereits festigen. Die beiden kommenden Gegner trennten sich am Sonntagabend in Prag 0:0, während Aserbaidschan in San Marino mit 1:0 gewann.