Bezirk Reutte

„Blau war gestern – ab heute Weiß“

© Nikolussi

Festakt in der Pflegeschule: 15 Absolventen erhielten die lang ersehnten Diplome.

Von Hans Nikolussi

Ehenbichl –„Blau war gestern – ab heute Weiß“, sagten sich 13 Schülerinnen und zwei Schüler der Pflegeschule Reutte und waren stolz, ab sofort in der weißen Berufstracht des diplomierten Personals auftreten zu dürfen. „Ich würde mich jederzeit ohne Angst von euch betreuen lassen“, streute Gemeindeverbandsobmann Aurel Schmidhofer den Absolventen des 23. Kurses an der Pflegeschule Reutte bei der Diplomfeier Rosen. Die Arbeit der letzten drei Jahre sei sicher „schön anstrengend“ gewesen, der zukünftige Beruf als Krankenpfleger könne aber auch „anstrengend schön“ sein.

Die Zöglinge von Direktor Peter Mittermayr und seinem Lehrerteam hatten während der drei Jahre 5000 Seiten Skripten zu lernen, sie mussten 50 Referenten zuhören, 65 Prüfungen bewältigen und unzählige Fachausdrücke verinnerlichen. Viele Stunden Praxis, vornehmlich im BKH-Reutte, aber auch im Oberland, in Innsbruck und Vorarlberg, hatten die „Neuen“ gefordert. Als Beispiel mag da einer der Männer gelten, der neben dem Studium eine Familie mit zwei Kindern zu versorgen hatte und noch den Eigenheimbau bewältigte.

Nachdenklich machend bemühte Direktor Peter Mittermayr den Dalai Lama: „Der Mensch opfert seine Gesundheit, um Geld zu verdienen. Dann opfert er sein Geld, um seine Gesundheit zurückzubekommen. Er ist so auf die Zukunft fixiert, dass er die Gegenwart nicht genießen kann. Das Ergebnis ist, dass er weder die Zukunft noch die Gegenwart lebt. Er lebt so, als würde er niemals sterben und er stirbt so, als hätte er niemals gelebt.“ Den Diplomanden legte er daher nahe, nie zu leben zu vergessen.

Obwohl sich Ärztesprache und Pflegersprache zunehmend auseinander entwickelten, sei, so Oberärztin Renate Luze, medizinisch-wissenschaftliche Leiterin der Schule, das gemeinsame Ziel das Wohl des Patienten.

Der Luze-Ziegler-Preis für die „Bestnote“ ging heuer an Julia Müller aus Schattwald. Sie hatte in 65 theoretischen und praktischen Prüfungen den sagenhaften Notendurchschnitt von 1,14 erreicht.

Ihr soziales Engagement bewiesen die Abgänger durch die Spende aus den Einnahmen des Diplomballes. 2000 Euro gingen an die Demenzhilfe Tirol. Soziale Bildung sei seinem Institut immer schon ein Anliegen gewesen, meinte auch Christian Frick von der Raiba Reutte und sicherte weiterhin Unterstützung zu.

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