Osttirol

Sommerfrische des Osttiroler Almviehs geht ins Finale

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Da Summa is bald umma. Erste tierische „Heimkehrer“ sind bereits im Tal. Die Hauptphase der Almabtriebe steht im Bezirk jedoch noch bevor.

Von Claudia Funder

Lienz –In der warmen Jahreszeit zieht es nicht nur Menschen auf die heimischen Berge, es geht auch für zahlreiche Stallbewohner hoch hinauf. Rund 31.000 Tiere verbringen in Osttirol den Sommer auf Almen, wobei es heuer wetterbedingt leicht verspätet auf die Bergwiesen ging, erklärt Martin Diemling, Leiter der Bezirkslandwirtschaftskammer Lienz, im Gespräch mit der TT. Der Bezirk zählt gut 500 Almen – von kleinsten, nur wenige Hektar umfassenden Eigenalmen bis hin zu über 1000 Hektar großen Gemeinschaftsalmen.

Der Almsommer sei unspektakulär verlaufen. „Es gab keine größeren Katastrophen“, freut sich Diemling, der betont, dass sich zwar Abstürze von Weidetieren oder Blitzschläge ereigneten, diese Vorkommnisse aber im üblichen Rahmen blieben.

Unspektakulär geht in Osttirol traditionell nach Ende der tierischen Sommerfrische auch der Almabtrieb über die Bühne. Farbenprächtige folkloristische Inszenierungen mit blumengeschmückten Tieren, wie sie vielerorts in Nordtirol Usus sind, gibt es hier nicht. „Es sind eher stille Ereignisse“, bringt es Diemling auf den Punkt. „Happenings und kleine Feiern gibt es nur beim Zusammentreiben von Schafen.“

So geht es für die Tiere in den kommenden Tagen und Wochen vergleichsweise unaufgeregt ins Tal. „Der Almabtrieb von rund 14.000 Rindern, 16.000 Schafen, 750 Ziegen und 250 Pferden hat bereits begonnen“, verrät Diemling, der von einem zahlenmäßigen Rückgang der gealpten Tiere in den letzten Jahren spricht.

Von extremen Lagen wurde das Vieh bereits heruntergeleitet. Richtig zur Sache geht es dann in der Hauptphase am 2. und 3. Samstag im September. Bis Ende des Monats sind die Almabtriebe im Wesentlichen abgeschlossen. Nur auf ausgesuchten Weiden, wo noch Futterreste vorhanden sind, bleiben die Vierbeiner auch noch bis in den Oktober.

Prognosen behält man ohnehin stets im Auge. „Die Bauern beobachten den Wetterbericht sehr genau“, so der Leiter der Bezirkslandwirtschaftskammer Lienz zur tägliche Routine der Landwirte. Wetterwarnungen trudeln längst auch per SMS ein.

Zu den Herausforderungen der Zukunft für das Almvieh werden auch die Beutegreifer wie Wolf, Luchs und Bär, erklärt Diemling und ergänzt: „Ich glaube, dass wir damit noch Probleme bekommen werden.“

Nun geht es für Kuh, Schaf & Co. aber erst einmal zurück in den Stall oder auf tieferliegende Weiden.

Einen großen Auftritt haben einige der von der Alm bereits heimgekehrten Tiere schon heute Dienstag, 6. September: Um 10.30 Uhr steigt in der RGO-Arena die Zuchtviehversteigerung. Aufmarschieren werden 230 Kühe und Kalbinnen sowie zahlreiche Kälber.

Für Sie im Bezirk Lienz unterwegs:

Catharina Oblasser

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