Unwetter in Kärnten

Ausnahmezustand: Häuser von Mure bis zu zwei Meter hoch verschüttet

Der Ortsteil Kraa in Afritz war massiv von den Unwettern betroffen. Viele Häuser wurden schwer beschädigt und sind nun unbewohnbar.
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Über Kärnten sind am Sonntag heftige Regen- und Hagelunwetter niedergegangen. Vor allem in der Gemeinde Afritz sind die Schäden massiv. Mehrere Häuser mussten evakuiert werden.

Afritz am See – Nach den schweren Murenabgängen in der Kärntner Gemeinde Afritz (Bezirk Villach-Land) sind am Montag zahlreiche Häuser unbewohnbar. Insgesamt wurden 40 Gebäude beschädigt, 163 Personen mussten in Sicherheit gebracht werden. Die Bewohner durften am Montag nur kurz in ihre Häuser zurück, um Wäsche und Medikamente zu holen, wurde zu Mittag in einer Bürgerinformation verkündet.

Im Kernbereich des Erdrutsches im Ortsteil Kraa sind die Häuser bis zu zwei Meter hoch verschüttet. Die Einwohner kommen bis auf weiteres bei Verwandten, Freunden oder in Pensionen unter. Die Aufräumarbeiten mit Lkw, Baggern, Radladern und Kehrmaschinen waren unterdessen in vollem Gange - man rechnete damit, dass es aber noch Tage brauchen würde, bis die Unwetterschäden beseitigt sind. Ab Dienstag sollen sich auch 100 Bundesheersoldaten an den Arbeiten beteiligen.

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„Was soll ich noch sagen, wenn der halbe Ort unter einer Schlammschicht liegt“, sagte der Afritzer Bürgermeister Maximilian Linder (FPÖ) am Montagvormittag. Vertreter der Gemeinde riefen dazu auf, nicht unkoordiniert zum Helfen nach Afritz zu kommen. Es sei auch immer wieder vorgekommen, dass Schaulustige Fahrverbote missachtet hätten. Es bestehe Lebensgefahr, hieß es von den Behörden.

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Der Ortsteil Kraa in Afritz war massiv von den Unwettern betroffen. Viele Häuser wurden schwer beschädigt und sind nun unbewohnbar.
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Am 5. September verwüstete ein Mure einen ganzen Ortsteil von Afritz.
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Die Gemeinde Afritz war erst am vergangenen Montag von Unwettern schwer getroffen worden. Schon damals waren mehrere Muren abgegangen und hatten Häuser beschädigt. Durch diese Vorfälle rückte auch die schon länger geplante Verbauung des Tronitzerbaches wieder ins Zentrum. Diese sollte 2017 beginnen - nach dem erneuten Murenabgang vom Sonntag wurde der Beginn aber noch auf dieses Jahr vorverlegt.