Mecklenburg-Vorpommern-Wahl - Sellering will mit CDU und Linker reden
Berlin (APA/AFP/dpa) - Der Ministerpräsident des deutschen Bundeslandes Mecklenburg-Vorpommern, Erwin Sellering (SPD), will neben seinem bis...
Berlin (APA/AFP/dpa) - Der Ministerpräsident des deutschen Bundeslandes Mecklenburg-Vorpommern, Erwin Sellering (SPD), will neben seinem bisherigen Koalitionspartner CDU auch mit der Linkspartei über ein mögliches Regierungsbündnis verhandeln. Dies würden auch „ernsthafte Verhandlungen sein“, kündigte Sellering am Montag in Berlin an. Die SPD war bei den Landtagswahlen am Sonntag als stärkste Kraft bestätigt worden.
„Es wäre den Menschen nicht zu vermitteln, wenn wir einen Partner von vornherein ausschließen würden“, begründete Sellering sein zweigleisiges Vorgehen. Die Entscheidung werde letztlich davon abhängen, mit wem sich „gute sozialdemokratische Politik“ durchsetzen lasse. Ähnlich äußerte sich auch SPD-Chef Sigmar Gabriel.
Die SPD war bei der Landtagswahl am Sonntag mit 30,6 Prozent der Stimmen trotz Verlusten mit Abstand stärkste Partei geworden. Die CDU sackte ab auf 19 Prozent und blieb damit hinter der rechtspopulistischen AfD, die auf Anhieb 20,8 Prozent erreichte. Die Linkspartei kam nur noch auf 13,2 Prozent. Grüne und die rechtsextreme NPD sind nicht mehr im neuen Landtag vertreten. Rechnerisch wären sowohl eine Fortsetzung der SPD/CDU-Koalition als auch ein rot-rotes Bündnis möglich.
„Ich bin sehr zufrieden“, sagte Sellering vor Beratungen der Parteigremien der Bundes-SPD. Er führte das gute Abschneiden seiner Partei auf eine „Riesenerfolgsgeschichte“ in Mecklenburg-Vorpommern in den vergangenen Jahren etwa bei Arbeitsplätzen und Haushaltskonsolidierung zurück. Auch habe er immer Wert daraufgelegt, „auf die Menschen zuzugehen und sie zu Wort kommen zu lassen“.
„Mit einem klaren Kurs hat die SPD Erfolg“ sagte Gabriel. Er gratulierte Sellering zu seiner „tollen Leistung“.
Die SPD hatte in Mecklenburg-Vorpommern zuletzt gemeinsam mit der CDU regiert, mit der Linken bereits 1998 bis 2006. Eine Koalition mit der AfD hatten alle jetzt im Landesparlament vertretenen Parteien im Voraus ausgeschlossen.