ÖVP: Mit Amon übernimmt ÖAAB-Vertreter das Generalsekretariat
Wien (APA) - Der Wechsel im ÖVP-Generalsekretariat von Peter McDonald hin zu Werner Amon bedeutet auch eine Machtverschiebung innerhalb der ...
Wien (APA) - Der Wechsel im ÖVP-Generalsekretariat von Peter McDonald hin zu Werner Amon bedeutet auch eine Machtverschiebung innerhalb der Bünde-Struktur der ÖVP. Während McDonald - wie auch Parteichef Reinhold Mitterlehner - dem Wirtschaftsbund zuzurechnen ist, kommt der neue Parteimanager aus dem ÖVP-Arbeitnehmerbund. Auch trägt Amon - im Gegensatz zu McDonald - eher den Ruf des Partei-Hardliners mit sich.
Der neue starke Mann in der Parteizentrale in der Lichtenfelsgasse kommt aus dem gleichen Stall wie Innenminister Wolfgang Sobotka, der ebenfalls ÖAAB-Mitglied ist und seit 2010 als Landesobmann dem niederösterreichischen Bund vorsteht.
Von den übrigen schwarzen Regierungsmitgliedern ist keines im ÖAAB verankert. Neben Mitterlehner sind auch Finanzminister Hans Jörg Schelling und Staatssekretär Harald Mahrer im Wirtschaftsbund beheimatet. Außenminister Sebastian kurz fungiert an der Spitze der Jungen ÖVP, Landwirtschafts- und Umweltminister Andrä Rupprechter kommt aus dem Bauernbund. Keine Parteimitglieder und damit auch keine Mitglieder in einem der schwarzen Bünde sind die ÖVP-Regierungsmitglieder Wolfgang Brandstetter (Justizminister) sowie Sophie Karmasin (Familienministerin).
Amon selbst war jahrelang Generalsekretär des mächtigen schwarzen Arbeitnehmerbundes - und erarbeitet sich an der Seite von Ex-ÖAAB-Chef Fritz Neugebauer den Ruf eines Hardliners. So vertrat er etwa in Bildungsagenden zum Teil klar konservative Positionen und bekämpfte mit deutlichen Worten SPÖ-Ambitionen wie beispielsweise jene nach der Schaffung einer Gesamtschule, die er als „Eintopfschule“ bezeichnete.
Der nunmehrige Ex-Generalsekretär McDonald geht als einer der kürzest dienenden ÖVP-Manager in die Parteigeschichte ein. Die gerade einmal gut zehn Monate in der Parteizentrale unterbot nur Raimund Solonar Anfang der Neunzigerjahre, der die Partei nur ein halbes Jahr managte.
Mit dem Wechsel des Steirers Amon ins Generalsekretariat verschiebt sich auch das Gewicht der Länderorganisationen der Partei. Bisher waren mit Mitterlehner als Parteichef und McDonald als Generalsekretär zwei Oberösterreicher in der Zentrale tonangebend. Und mit August Wöginger übernimmt nächsten Samstag ein weiterer Oberösterreicher mit den ÖAAB. Dass nun ein Steirer in die Zentrale einzieht, kann als auch als Signal an ÖVP-Steiermark-Chef Hermann Schützenhöfer gedeutet werden. Denn dieser hatte Mitterlehner erst unlängst recht deutlich ausgerichtet, dass es mit dem Außenminister Kurz eine vielversprechende Alternative für den Parteivorsitz gebe.
~ WEB http://www.oevp.at ~ APA279 2016-09-05/13:22