Kufstein

Heizwerk fehlt die Widmung

Das Heizwerk direkt an der Schule sorgt derzeit für einige Diskussionen im Hochtal.
© Silberberger

Seit 15 Jahren ist das Biomasseheizwerk bei der Hauptschule Oberau in Betrieb und genauso lange fehlt die Widmung. Die rechtliche Sanierung des raumordnerischen Fehlers wird von einem Anrainer blockiert.

Von Wolfgang Otter

Wildschönau –2001 wurde das Heizwerk der bäuerlichen Heizgenossenschaft neben der Oberauer Hauptschule in Betrieb genommen. Hauptkunde war die Gemeinde Wildschönau, die mit der Wärme die Schule heizt, darüber hinaus werden noch weitere Objekte beliefert. Die Anlage hatte zwar alle Genehmigungen, wie den Baubescheid oder die Betriebsgenehmigung, nur eines haben alle übersehen: Die Gemeinde hatte zwar das Areal für den Schulbau gewidmet, das Wörtchen Heizwerk kam aber nirgends vor. Aus raumordnerischer Sicht ist also das Werk so etwas wie ein Schwarzbau. Und das seit fast 15 Jahren.

Ein Umstand, der nun den Betreibern schwer im Magen liegt. Die, so Genossenschaftsobmann Michael Weißbacher, wollen die Anlage modernisieren und ein kleines Gebäude für einen neuen Wärmepufferspeicher anbauen. Das Ganze scheitert aber bislang an den Bedenken des direkten Anrainers Josef Schroll. Er bekämpft das Werk schon lange. Aus gesundheitlichen Bedenken, wie er der TT erklärt. Und er weiß sich dabei nicht alleine: „Ich habe in wenigen Tagen 100 Unterschriften gegen die Erweiterung gesammelt.“ Er plädiert für eine Verlegung der Anlage. Aus wirtschaflicher Sicht ist dies für die Genossenschaft allerdings nicht umsetzbar. Weißbacher rechnet mit 500.000 Euro, ohne Grund- und Erschließungskosten. Eine von der Gemeinde kürzlich geforderte Variantenprüfung habe das wirtschaftliche Problem bestätigt, sagt auch Wildschönaus Bürgermeister Hannes Eder.

„Es hat leider in den vergangenen Jahren ein paar Probleme beim Betrieb gegeben“, räumt der Obmann ein. Mittlerweile zeigen aber alle Überprüfungen, dass das Werk weit unter den Emissionsgrenzwerten laufe, die Modernisierung würde zudem die Situation noch weiter verbessern, den Schadstoffausstoß senken. Dies habe eine Studie ergeben, zudem habe man dies in einem Vertrag auch der Gemeinde zugesichert.

Nur ist diese für BM Eder dringend notwendige Modernisierung ohne Segen der Raumordnung nicht möglich. Schroll hatte kurz vor der Kommunalwahl einen Baubescheid für den Umbau ausgehebelt. Begründung ist die fehlende Widmung. Mittlerweile hat der neue Gemeinderat unter Neo-BM Eder Schrolls Einspruch abgewiesen und die Widmung bestätigt. Jetzt liegt die Causa beim Land Tirol. Der Dorfchef habe aber zuvor auf die Variantenprüfung und Studie bestanden, „denn Gaudi habe ich mit dem Heizwerk an dieser Stelle auch keine“, sagt er zur TT. Er bekenne sich aber andererseits zur Biomasseverwertung. Er will jetzt die Wildschönauer informieren, „auch wenn mir klar ist, dass ich den Schroll nicht überzeuge“. Übrigens läuft noch eine Überprüfung der Gewerbebehörde, die nach derzeitigen Erhebungen den bescheidkonformen Betrieb bestätigt. Die Behörde will im Winter das Werk nochmals besuchen.

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