Valls für Neuauszählung der Stimmen nach Wahl in Gabun

Libreville/Paris (APA) - Der französische Ministerpräsident Manuel Valls hat eine Neuauszählung der Stimmen nach der Präsidentenwahl im zent...

Libreville/Paris (APA) - Der französische Ministerpräsident Manuel Valls hat eine Neuauszählung der Stimmen nach der Präsidentenwahl im zentralafrikanischen Staat Gabun gefordert. Seit der umstrittenen Wahl vor rund eineinhalb Wochen wurden bisher sechs Menschen bei Unruhen und Protesten getötet, über 1.000 wurden festgenommen, darunter auch zwei Franco-Gabuner, wie die Nachrichtenagentur AFP am Dienstag berichtete.

Es gebe Zweifel und Proteste, erklärte Valls im Radio RTL. Die europäischen Wahlbeobachter an Ort und Stelle hätten auf Basis „objektiver Tatsachen“ Kritik geäußert, weshalb die Stimmen „vernünftigerweise“ neu ausgezählt werden müssten. Nach dem vorläufigen amtlichen Ergebnis der Wahl erhielt der Langzeitherrscher Ali Bongo 49,80 Prozent der Stimmen. Der Oppositionskandidat Jean Ping, ehemaliger Kommissionspräsident der Afrikanischen Union (AU), kam auf 48,23 Prozent. Bongos Vorsprung lag demnach bei nur 5.594 Stimmen.

Gabun wird seit fast 50 Jahren von der Familie Bongo beherrscht. Ali Bongo trat das Präsidentenamt 2009 nach dem Tod seines Vaters Omar Bongo an, der 41 Jahre lang Staatschef des zentralafrikanischen Landes war.

Ping rief am Montagabend zum Generalstreik im Land auf. „Ich bitte euch, ab heute nicht mit Gewalt zu protestieren, aber euch durch die Blockade der Wirtschaft des Landes zur Wehr zu setzen“, so Ping laut Nachrichtenagentur Reuters in einem Statement an alle Bürger. Der Kampf sei noch nicht zu Ende, konstatierte er.

Am Montag war bereits der gabunische Justizminister Seraphin Moundounga aus Protest zurückgetreten. Die Regierung habe nicht auf seine Bedenken reagiert, deshalb habe er sich dazu entschlossen, sein Amt zurückzulegen, so Moundounga.