Schweizer Luftwaffe „übte“ mit Maschine mit tschechischen Politikern
Prag (APA) - Die Schweiz und Tschechien auf Tuchfühlung in luftiger Höhe: Die Schweizer Luftwaffe hat ein Flugzeug mit einer tschechischen P...
Prag (APA) - Die Schweiz und Tschechien auf Tuchfühlung in luftiger Höhe: Die Schweizer Luftwaffe hat ein Flugzeug mit einer tschechischen Parlamentsdelegation, an der Spitze der Chef des Abgeordnetenhauses, Jan Hamacek, bei deren Rückkehr aus Südamerika für eine Übung genutzt.
Die beiden Jagdflugzeuge F/A-18 Hornet begleiteten die tschechische Maschine im Schweizer Luftraum, wobei sie sehr nah flogen, was nun in Prag für Kritik sorgt, wie die tschechische Tageszeitung „Pravo“ (Dienstag-Ausgabe) berichtete. Zwar hatte die Schweiz die Zustimmung der tschechischen Seite, trotzdem kritisiert der frühere tschechische Generalstabschef Jan Sedivy die Übung als gefährlich. „Befremdend. Mit Rufzeichen!“, reagierte Sedivy. „Wenn es zu irgendeinem Versagen kommt, wenn der Pilot (...) ein Fehlmanöver macht, kommt es zu einer Katastrophe“, betonte Sedivy. Demgegenüber sieht der Chef der tschechischen polizeilichen Leibwächter, Jiri Komorous, in der Übung keine Gefährdung der Politiker.
Die Schweizer Luftwaffe darf laut „Pravo“ für derartige Übungen keine zivilen, sondern nur militärische Flugzeuge nutzen. Die tschechische Maschine, die die Delegation beförderte, gehört der tschechischen Luftwaffe, berichtete die Zeitung weiter. Das Blatt bezeichnete es als „unbegreiflich“, dass die tschechische Seite mit der Übung einverstanden war. „Bei allem Respekt für das Können aller beteiligten Piloten, kann man nie einen Unfall ausschließen“, schrieb die Zeitung.
Tschechien ist seit 1999 NATO-Mitglied, während die Schweiz neutral ist.