Kirchen fordern Asyl für chinesische Christen in Tschechien

Prag (APA/dpa) - Der Ökumenische Rat der Kirchen in Tschechien hat die Regierung in Prag aufgerufen, verfolgten Christen aus China Asyl zu g...

Prag (APA/dpa) - Der Ökumenische Rat der Kirchen in Tschechien hat die Regierung in Prag aufgerufen, verfolgten Christen aus China Asyl zu gewähren. „Wir fordern, dass Tschechien sich nicht, wenn auch indirekt, an der Unterstützung totalitärer Praktiken und der Unterdrückung der Religionsfreiheit von Gruppen und Einzelner beteiligt“, teilte die Organisation am Dienstag mit.

Dabei verwies sie auf die eigenen negativen Erfahrungen mit der Unterdrückung der Kirchen zu Zeiten des Sozialismus in der CSSR vor 1989. In mehreren Wellen haben rund 70 Chinesen Asyl in Tschechien beantragt. Einige warten bereits mehr als ein Jahr auf eine Entscheidung. „Wir behandeln alle Anträge gleich, auf der Grundlage des Asylgesetzes“, betonte Ministerpräsident Bohuslav Sobotka vor kurzem. Kritiker werfen der Mitte-Links-Regierung einen Interessenskonflikt vor, weil sie sich seit längerem um gute Beziehungen zu China bemüht. Ende März war Chinas Präsident Xi Jinping zu Besuch bei seinem Kollegen Milos Zeman in Prag.

Dem Ökumenischen Rat der Kirchen in Tschechien gehören die großen Kirchen evangelischer Tradition und die Altkatholiken an. Die römisch-katholische Kirche ist assoziiertes Mitglied.