Western-Schergen und ein NSA-Spion: Ungewöhnliche Helden in Toronto

Toronto (APA/dpa) - Während die Scheinwerfer der Filmfestspiele von Venedig noch hell strahlen, zieht in Nordamerika bereits das nächste Spe...

Toronto (APA/dpa) - Während die Scheinwerfer der Filmfestspiele von Venedig noch hell strahlen, zieht in Nordamerika bereits das nächste Spektakel im jährlichen Festivalreigen das Spotlight auf sich. Das Toronto International Filmfestival (TIFF) startet am Donnerstag in seine 41. Ausgabe. Zehn Tage lang dreht sich dann mit 397 Filmen aus 83 Ländern alles um Filme, Stars und Regisseure aus der ganzen Welt.

Das Staraufgebot ist schon für den Eröffnungsfilm am Abend (Ortszeit) groß: Antoine Fuquas „The Magnificent Seven“ bringt unter anderen Denzel Washington, Chris Pratt, Ethan Hawke und Peter Sarsgaard an den Lake Ontario. Die Weltpremiere ist ein Remake des Western-Klassikers „Die glorreichen Sieben“ aus den 1960er-Jahren. „Ich kann mir kein besseres Publikum für die Weltpremiere wünschen. Toronto liebt Outlaws und ungewöhnliche Helden“, erklärte Fuqua im Vorfeld in einer Video-Pressekonferenz. Der US-Regisseur muss es wissen, auch seine Streifen „Training Day“ (2001) und „The Equalizer“ (2014) starteten beim TIFF.

Mit ungewöhnlichen Helden geht es am Freitag weiter, dann steht die Weltpremiere von „Snowden“ auf dem Programm. In dem mit Spannung erwarteten Drama von Regisseur Oliver Stone spielt Joseph Gordon-Levitt den Whistleblower Edward Snowden, der derzeit in Russland im Asyl lebt, weil die USA ihn als Spion mit Haftbefehl verfolgen.

Die deutsche Filmindustrie ist in diesem Jahr mit 36 Filmen und Koproduktionen vertreten, darunter Features, Dokus und Kurzfilme. Weltpremiere feiert etwa „Marie Curie“ über die polnische Nobelpreisträgerin von Regisseurin Marie Noëlle mit Karolina Gruszka in der Hauptrolle. Das österreichische Filmschaffen ist mit Ulrich Seidls in Venedig uraufgeführter Doku „Safari“, „Mister Universo“ von Tizza Covi und Rainer Frimmel, „Die Liebhaberin“ von Lukas Valenta Rinner sowie Ruth Beckermanns Dichteressay „Die Geträumten“ vertreten.

Maren Ade zeigt in Toronto ihren deutsch-österreichischen Erfolgshit „Toni Erdmann“. Sie wird auf eine breite Riege an Hollywoodstars treffen: Zugesagt haben unter anderen Lupita Nyong‘o, Amy Adams, Jake Gyllenhaal, Mark Wahlberg, Gerard Butler und Ewan McGregor.

Das 41. Toronto International Filmfestival geht am 18. September mit der Weltpremiere des Dramas „The Edge of Seventeen“ mit Hailee Steinfeld in der Hauptrolle zu Ende. Anders als bei den Filmfestspielen in Venedig oder Cannes kürt in Toronto nicht eine Jury den Gewinnerfilm, sondern das Publikum. Im vergangenen Jahr wählten die Zuschauer Lenny Abrahamsons „Room“ mit Brie Larson und Jacob Tremblay in den Hauptrollen zum besten TIFF-Film 2015.

(S E R V I C E - www.tiff.net)