Zillertal

Klettertour wurde zum Verkehrsrisiko

© Stonemonkeys Chillertal

Finkenberg, Ginzling – Die Kletterszene im Zillertal trauert. Und zwar um eine Kletterroute mit Kultstatus. „Total Brutal“ heißt sie, hatte ...

Finkenberg, Ginzling –Die Kletterszene im Zillertal trauert. Und zwar um eine Kletterroute mit Kultstatus. „Total Brutal“ heißt sie, hatte den Schwierigkeitsgrad 8b und befand sich an einem markanten Granitfelsen, der entlang der Schluchtstrecke von Finkenberg Richtung Ginzling auf die Straße hinausragte.

„Der Block ‚Total Brutal‘ wurde nun seitens der Straßenmeisterei aus Gründen der Verkehrssicherheit von den Bolts befreit“, weiß Gerhard Hauser vom Verein Stonemonkey Chillertal. „Nun kann man einen Kletterfelsen aus den Führern streichen, dessen Total-Brutal-Tour in die Zillertaler Kletterszene gehörte wie das Taj Mahal nach Indien“, ist Hauser enttäuscht. Auf dem Felsen gilt ab sofort ein Kletterverbot.

Für wie lange, das kann Manfred Dengg von der Straßenmeisterei in Zell jedoch nicht sagen. „Die Bezirkshauptmannschaft schaut sich das jetzt an, dann sehen wir weiter“, erklärt er und spricht von einer vorübergehenden Entfernung der Bolts.

Die dortigen Touren wurden 1996 vom Zillertaler Kletterer Gerhard Hörhager und dem französischen Kletterer François Legrand erstbegangen. Hauser kann die Maßnahme, die seitens der Straßenmeisterei gesetzt wurde, durchaus verstehen. „Wenn da jemand im Felsen hängt, schauen die Leute nach oben und nicht mehr auf die Straße. Und wenn da ein Kletterer ins Pendeln kommt, könnte er vielleicht im Fenster eines Busses landen“, ist sich Hauser bewusst.

Warum die Maßnahme erst jetzt gesetzt wird, erklärt Straßenmeister Dengg: „Ein Autofahrer rief bei der Polizei in Mayrhofen an, weil er eine Gefahr in den Kletterern sah. Daher entfernten wir vorübergehend die Bolts. Bisher fielen die Kletterer wohl niemandem auf.“ (ad)

Für Sie im Bezirk Schwaz unterwegs:

Angela Dähling

Angela Dähling

+4350403 3062