Innsbruck

Kranebitter Ärger dreht sich im Kreis

In diesem Bereich käme der neue Kreisverkehr zu liegen. Für die Bürger in Kranebitten ein Unding.
© Andreas Rottensteiner / TT

Nicht ernst genommen fühlen sich die Kranebitter von der Stadtpolitik. Denn mit einer bloßen Verkleinerung eines geplanten Mega-Kreisverkehrs im Zuge des Regionalbahnausbaus nach Völs geben sie sich nicht zufrieden.

Von Manfred Mitterwachauer

Innsbruck –Kreuzungsfrei. Das ist das Stichwort. Eines, das die Köpfe in Stadt, Land und Verkehrsbetrieben (IVB) auf der einen und auf der anderen Seite auch beim Verein „Initiative Lebensraum Kranebitten“ (ILK) rauchen lässt. Denn die Innsbrucker Straßenbahn soll tunlichst, ohne die Landesstraße (Kranebitter Allee) zu kreuzen, als Regionalbahn nach Völs fortgeführt werden. Das aber hat – laut aktuellen Planungen – eine völlige Neuplanung des dortigen Anschlussknotens (Völs, Kranebitten, Autobahn) zur Folge. Eine, die vorerst einen Mega-Kreisverkehr (60 Meter Durchmesser), der zudem in Richtung Wohngebiet abgerückt ist, vorsieht. Ein Aufschrei der ILK war die Folge. Sie fürchtet mehr Belastungen durch Lärm und Abgase. Die Stadtpolitik ging sodann auf Distanz zu diesen Planungen, die TT berichtete.

Die ILK fühlt sich aber noch immer nicht von der Politik „ausreichend ernst genommen“, sagt ILK-Sprecherin Hildegard Auer. Aus diesem Grund will man nun die Bevölkerung bei einem Info-Abend (26. September, 19.30 Uhr, Kranebitterhof) über die Lage aufklären. Eingeladen dazu wären auch die Spitzen von Stadt- und Landespolitik, sagt Auer. Ob selbige auch kommen, ist fraglich.

Ob der gestrigen Einladung musste sich Planungsstadtrat Gerhard Fritz (Grüne) wundern. Eigentlich hätte die mit der Planung des benachbarten Harterhof-Gebietes beauftragte Firma bereits mit der ILK einen ebensolchen Infoabend vereinbaren sollen. „Wir sind nicht kontaktiert worden“, entgegnet Auer.

Dass die Stadt die ILK-Bedenken nicht ernst nehmen würde, weist indes die für den Verkehr zuständige Vize-BM Sonja Pitscheider (Grüne) zurück: „Wir wollen eine vernünftige Lösung haben.“

Und hier dürften die Meinungen aber noch weit auseinandergehen. Wie Fritz und Pitscheider bestätigen, seien nach der ersten Kritik an dem Mega-Kreisel Umplanungen bereits im Land eingeleitet worden. Der Kreisverkehr würde tiefergelegt und verkleinert. Auch eine einspurige Führung soll diskutiert werden, heißt es.

Im Land bestätigt Christian Molzer, Leiter der Abteilung Straße und Verkehr, dass „die Planungen am Laufen sind“. Es würden weitere Varianten ausgearbeitet. Details hierzu könne er noch keine nennen. Denn zuständig seien in diesem Fall die IVB, die die Regionalbahn als Gemeinschaftsprojekt von Stadt und Land umzusetzen haben.

Harald Muhrer, Projektverantwortlicher bei den IVB, verweist auf 16 Varianten, die man inzwischen für die verkehrliche Neuanbindung bei Kranebitten ausgearbeitet habe. Auch die Vorschläge der ILK seien geprüft worden. Eine völlige Verlegung des Kreisverkehrs Richtung Inn sei aber problematisch. Einerseits käme man damit auf Fremdgrund zu liegen, andererseits befände man sich dann im Nahbereich des Inn­ufers. Dass ein kleinerer und einspuriger Kreisel aber weniger Lärm verursache, diese Meinung teilt Muhrer nicht. Im Gegenteil. Eine Tieferlegung sei aber eingeplant.

Auer bleibt dennoch bei der ILK-Forderung: „Der Verkehr muss am Hangfuß laufen.“ Die Vorgabe einer kreuzungsfreien Einbindung der Straßenbahn lässt sie nicht gelten. Wenn es innerstädtisch kein Problem sei, mit der Tram Straßen zu queren (Bsp: Kreuzung Fischerhäuslweg), dann müsse dies auch für Kranebitten gelten. Zumal „wir nicht einmal an die Regionalbahn angeschlossen werden“, sagt die ILK-Sprecherin.

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