Fußball: „Perfekter Start“ für Wales mit 4:0, Moldau dankbarer Gegner
Cardiff/Belgrad (APA) - Wales hat den ersten Schritt zur ersten WM-Teilnahme nach 60 Jahren Pause in souveräner Manier erledigt. Der EM-Halb...
Cardiff/Belgrad (APA) - Wales hat den ersten Schritt zur ersten WM-Teilnahme nach 60 Jahren Pause in souveräner Manier erledigt. Der EM-Halbfinalist feierte am Montagabend zum Auftakt der Qualifikation für Russland 2018 gegen Moldau einen ungefährdeten 4:0-Heimsieg. Gareth Bale traf zweimal und bereitete die Führung für sein Team vor. Den Superstar von Real Madrid zu bändigen, wird am 6. Oktober Aufgabe des ÖFB-Teams.
„Es war wichtig, gut zu starten. Wir haben die Vergangenheit genossen, aber das ist nun Geschichte. Es ist Zeit, einen neue zu schreiben“, sagte Bale nach getaner Arbeit. Erstmals seit 1958 in Schweden wollen sich die Briten auf der WM-Bühne zeigen. In Wales schwärmte die Presse von einem „perfekten Start“. Knapp 32.000 Zuschauer feierten nach Schlusspfiff in Cardiff den höchsten walisischen Pflichtspielerfolg seit 13 Jahren.
Moldau erwies sich als dankbarer Gegner. Die Hausherren kamen zwei Monate nach dem verlorenen EM-Halbfinale gegen den späteren Europameister Portugal niemals in Verlegenheit. Nachdem Sam Vokes (38.) eine Bale-Flanke verwertet hatte, profitierten die Waliser von Patzern der Osteuropäer. Joe Allen (43.) und Bale (51., 95./Elfmeter) legten weiter nach. Moldaus Trainer Igor Dobrovolski sprach danach von „Anfängerfehlern“ seiner Elf.
Der 27-jährige Bale hält nun bei 24 Länderspieltoren für Wales, vier fehlen damit noch auf den Rekord von Ian Rush. Es scheint nur noch eine Frage der Zeit, bis der Offensivmann die Bestmarke brechen wird. „Wenn man betrachtet, was er in den vergangenen zwei Jahren geleistet hat, ist es wahrscheinlich, dass er das noch in der Qualifikation schaffen wird“, meinte Teamchef Chris Coleman.
In dieser wartet Anfang Oktober im Wiener Ernst-Happel-Stadion Österreich, drei Tage später geht es zu Hause gegen Georgien. „Wir werden Druck haben, aber haben schon bewiesen, dass wir damit umgehen können“, sagte Coleman. Sein Team könne jedenfalls noch besser spielen, betonte der Erfolgscoach. „Wir haben nun die erhofften drei Punkte. Aber wie wir schon in der vergangenen Qualifikation immer betont haben: Das nächste Spiel wird noch wichtiger.“
Während die Waliser den programmierten Pflichtsieg gegen das schwächste Team der Gruppe D einfuhren, blieb der erste Kräftevergleich auf Augenhöhe in Belgrad ohne Sieger. EM-Teilnehmer Irland ging gegen Serbien durch Jeff Hendrick (3.) früh in Führung, die Gastgeber drehten die Partie aber binnen weniger Minuten durch Filip Kostic (62.) und Dusan Tadic (69./Elfmeter). Daryl Murphy gelang im Finish nach einem Eckball jedoch das schmeichelhafte 2:2 (81.).
Für die Iren war der Punktgewinn am Ende glücklich. Torhüter Darren Randolph war bester Mann der Gäste, die spielerisch kaum etwas zeigten. Vor allem der für Southampton stürmende Tadic erwies sich als permanente Gefahrenquelle für die Iren. Beim Stand von 2:1 für die Serben traf Andrija Pavlovic nur die Latte.
Irlands Trainer Martin O‘Neill war dennoch nicht unzufrieden. „Ihr erwartet, auswärts gegen Serbien ein Spiel 90 Minuten zu kontrollieren? Das ist Schwachsinn“, meinte der Nordire, den der umstrittene Elfer der Serben ärgerte. Auf Irland warten nun zu Hause gegen Georgien und auswärts in Moldau zwei Pflichtaufgaben auf dem anvisierten Weg nach Russland. Serbien neuer Teamchef Slavoljub Muslin war indes enttäuscht: „Wir hatten den Ball, hatten mehr Chancen und haben angegriffen. Und wir hätten mehr als einen Punkt verdient. Aber so ist Fußball.“