Hadsch - Immer wieder Tote bei der weltweit größten Pilgerreise

Mekka (APA) - Bei der muslimischen Pilgerfahrt Hadsch kommt es oftmals zu tödlichen Zwischenfällen. Eine Chronologie der letzten drei Jahrze...

Mekka (APA) - Bei der muslimischen Pilgerfahrt Hadsch kommt es oftmals zu tödlichen Zwischenfällen. Eine Chronologie der letzten drei Jahrzehnte:

2015: Bei einer Massenpanik am 24. September sterben laut Zahlen aus 34 Staaten mindestens 2.097 Pilger. Saudi-Arabien spricht auch ein Monat nach dem Unglück von lediglich 769 Toten. Trotz verstärkter Sicherheitsvorkehrungen ereignet sich der Vorfall - wie auf früheren Wallfahrten - bei der symbolischen Teufelssteinigung. Es ist der bisher tödlichste Unfall in der Geschichte der jährlichen Pilgerreise.

2006: Am 12. Jänner versammeln sich Zehntausende Menschen um an der sinnbildlichen Steinigung des Teufels teilzunehmen. Hierbei kommen bei einer Massenpanik 63 Menschen um und 289 weitere werden verletzt. Bereits in den Vorjahren kommt es an dieser Stelle zu tödlichen Zwischenfällen. Bereits wenige Tage vor Beginn der Hadsch werden 76 Menschen beim Einsturz einer Pilgerherberge getötet und mehr als 60 verletzt.

2004: Bei einer Massenpanik im Mina-Tal nahe Mekka werden mindestens 244 Gläubige getötet. Der Vorfall ereignet sich am 1. Februar, als die Pilger drei Säulen mit Steinen bewarfen, um symbolisch den Teufel zu steinigen.

2003 werden 36 Pilger zu Tode getrampelt, die meisten von ihnen bei der Teufelssteinigung.

2001: Bei einer Panik im Mina-Tal gibt es 35 Tote.

2000: Mindestens sechs Gläubige werden Anfang März bei einem Besuch in der großen Moschee in Mekka zu Tode gedrückt.

1998 sterben im dichten Gedränge der metaphorischen Satans-Steinigung 118 Pilger. Mehr als 180 werden verletzt.

1997: Ein durch einen Gaskocher ausgelöster Brand in der Zeltstadt der Pilger im Mina-Tal kostet 343 Gläubigen das Leben. Bis zu 1.290 weitere Menschen sollen verletzt worden sein. Rund 50.000 Zelte werden durch den Vorfall schwer beschädigt.

1994 kommen Mitte Mai, ebenfalls bei der symbolischen Steinigung des Teufels, nach offiziellen saudi-arabischen Angaben, am Montag 270 Pilger ums Leben.

1990 ereignet sich die zweitschwerste Katastrophe in der Geschichte der Hadsch. Bei dem Vorfall am 2. Juli im Al-Muadschassem-Tunnel nahe Mekka werden 1.426, vorwiegend türkische und indonesische Pilger, zu Tode getrampelt oder erstickten. Der Fußgängertunnel ist mit einer Belüftungsanlage ausgestattet, die jedoch ausgefallen war.

1989 werden bei einem Bombenattentat in der Nähe der Großen Moschee in Mekka ein Pilger getötet und 16 verletzt.

1987: Bei Ausschreitungen am 31. Juli des Jahres kommen, nach saudischen Angaben, 402 Menschen, darunter 275 iranische Pilger und 89 saudische Polizisten, um. Weitere 649 Personen werden verletzt. Grund für den Vorfall sind unerlaubte Demonstrationen iranischer Pilger. Die iranische Nachrichtenagentur IRNA berichtet von allein mindestens 600 toten und rund 4.500 verletzten Iranern.

(Alternative Schreibweisen: Haj, Hadj, Hajj)