Schweizer Forscher entschlüsselten zelluläre Reaktion auf Wirkstoffe
Genf (APA/sda) - Forschende der Uni Genf haben eine Methode entwickelt, mit der sich untersuchen lässt, wie ein Wirkstoff oder ein biologisc...
Genf (APA/sda) - Forschende der Uni Genf haben eine Methode entwickelt, mit der sich untersuchen lässt, wie ein Wirkstoff oder ein biologisches Signal auf die Aktivität von Genen in menschlichen Zellen wirkt. Die Anwendungsmöglichkeiten dieser Technologie reichten von der Medizin bis zur biologischen Grundlagenforschung, teilte die Hochschule mit.
Die Zellen des menschlichen Organismus produzieren Proteine in Reaktion auf biologische Signale: So stellt eine Zelle der Bauspeicheldrüse beispielsweise je nach Blutzuckerspiegel Insulin her, und ein weises Blutkörperchen produziert Antikörper, um Krankheitserreger zu neutralisieren. Dabei spielen sogenannte Transkriptionsfaktoren eine wichtige Rolle, die „ihre“ spezifischen Gene - und damit die Proteinproduktion - an oder abschalten können.
Die Technologie der Genfer Forschenden erlaubt es, gleichzeitig die Aktivität von den mehr als 1.000 menschlichen Transkriptionsfaktoren zu beobachten und dadurch herauszufinden, welche der Faktoren in einem biologischen Prozess oder in der Reaktion auf einen Wirkstoff eine Rolle spielen. Die Methode ist dabei so stark parallelisiert, dass sie deutlich weniger zeitraubend ist als bisherige Verfahren.
So lässt sich beispielsweise der Effekt eines Wirkstoffs, einer Infektion oder einer neuen Therapie auf die Produktion von Proteinen in Zellen untersuchen, schrieb die Uni Genf. Dank dieser neuen Methode mit dem Namen BC-STAR-PROM (für „BarCoded Synthetic TAndem Repeat PROMoter“) konnten die Forscher bereits die zelluläre Reaktion auf Vinblastin, ein Chemotherapeutikum gegen verschiedene Krebsarten, entschlüsseln. Die Ergebnisse veröffentlichten die Forscher im Fachblatt „Genes and Development“.