Osttirol

Flüchtlinge: Lage in Sillian laut Polizei ruhig

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Von Juni bis August wurden 82 Reisende an der Grenze gefasst, seit 1. September 25. Ein „Migrationsstrom“ sei das nicht, sagt die Polizei.

Von Catharina Oblasser

Sillian –Bei der aktuellen Klausur der ÖVP in Lavant ist Sicherheit ein Kernthema. Im Besonderen geht es dabei um Flüchtlinge, und das betrifft nicht nur den Brenner, wie Landtagsabgeordneter Hermann Kuenz weiß. „Sillian ist zwar nur eine Nebenroute, aber man hört immer wieder von Aufgriffen einzelner Personen im Zug“, sagt er. Aus Kuenz’ Sicht ist das für manche Migranten eine Notlösung, um den Kontrollen auszuweichen. Arbeit hat die Polizei, die zwischen dem Südtiroler Innichen und Sillian bis nach Lienz fallweise patrouilliert, dennoch genug. Oft ist ein Dolmetscher nötig, und bis der eintrifft, vergeht manchmal viel Zeit.

Von solchen Fällen hat auch der Sillianer Bürgermeister Hermann Mitteregger bereits gehört. Allerdings beschränke sich das auf die Züge. „Bei uns im Ort sieht man keine Flüchtlinge“, meint er.

Silvester Wolsegger, Bezirkskommandant der Osttiroler Polizei, beruhigt: „Aus polizeilicher Sicht ist die Migrationslage mit September 2016 zwar nicht gänzlich unauffällig. Dynamisch schon, aber von Migrationsströmen kann keinesfalls gesprochen werden.“ Wolsegger listet auf, wie viele illegal eingereiste Personen auf Schiene und Straße wann aufgegriffen wurden: Von Jänner bis Mai 2016 sei das mit 20 Reisenden nur vereinzelt der Fall gewesen. Im Juni waren es 30, im Juli 21 und im August 31 – also kein Grund zur Besorgnis. „Allenfalls könnte sich mit Anfang September eine Verdichtung der ‚Aufgriffstage‘ abzeichnen“, berichtet Wols­egger weiter. „So wurden am 5. und 6. September insgesamt 25 illegal eingereiste fremde Personen festgestellt.“ Diese seien freiwillig wieder nach Italien zurückgekehrt oder zurückgeschoben worden. Seit Jahresbeginn sei zu bemerken, dass sich die Aufgriffe nicht gleichmäßig verteilen, sondern auf einige wenige Tage konzentrieren. Einen Asylantrag hätten die wenigsten gestellt. Diese kamen in die entsprechenden Unterkünfte.

Bis jetzt habe die Osttiroler Polizei keinen Auftrag des Innenministeriums, mit Grenzkontrollen in Sillian zu beginnen, erklärt der Kommandant – auch wenn sich die Lage rasch ändern könne. Sollte das der Fall sein, so sei die Polizei in Sillian dafür gerüstet. Wenn nötig, käme rasch personelle Unterstützung von anderen Polizeiinspektionen in Osttirol oder aus Nordtirol.

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Catharina Oblasser

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