Eishockey

Der Klimawandel weckt im Haifischbecken Mut

© Jakob Gruber

In acht Tagen startet die Erste Bank Eishockeyliga. Das letztes Testspiel führt die Innsbrucker Haie am Donnerstag (18 Uhr) über den Brenner zum HC Fassa.

Von Alex Gruber

Innsbruck — Im globalen Denken wird die Erderwärmung mit großer Sorge registriert. Die neue Nestwärme im Haifischbecken des HC Innsbruck ist in der Tiwag-Arena hingegen ein Klimawandel positiver Natur. Aus Ecken und Gruppen ist in der Vorbereitung eine runde Einheit geworden, die sechs von sieben Vorbereitungsspielen gewinnen konnte. Vor allem der Doppelpack gegen DEL-Klub Straubing Tigers und ein imposanter 9:3-Kantersieg im eigenen Heim setzten wieder „Standing Ovations" in Gang.

Der wichtige Tritt auf die Euphoriebremse bleibt freilich nicht aus. „Nur weil wir gegen Straubing 9:3 gewonnen haben, sind wir nicht Meister", führt Ex-Kapitän Patti Mössmer schmunzelnd aus. Mit einem lobenden Nachsatz: „Wir sind von Spiel zu Spiel strukturierter geworden."

Mössmer hat mit 33 Lenzen am Buckel schon viele „Pre-Seasons" erlebt: „Am Anfang läuft es meistens reibungslos. Wenn es im November immer noch so ist, umso besser", spielt der Stürmer den Puck in die Zukunft, um einer guten Generalprobe am Donnerstag in Fassa noch eine gute Trainingswoche folgen zu lassen, ehe tatsächlich der Startschuss gegen den HC Bozen (16. September) fällt: „Jeder hat seine Vorgaben. Und für die Stimmung waren die Resultate natürlich bislang gut."

Eine extreme Stimmungslage lässt sich auch bei Neo-Coach Rob Pallin in keiner Sekunde erkennen. Dabei hätte der 49-jährige US-Amerikaner zumindest in privater Hinsicht jeden Grund dazu: Das erste Baby des HCI-Coach ist laut errechnetem Geburtstermin seit zwölf Tagen überfällig, die wohlwollende Völser Nachbarschaft hat ein wachsames Auge auf Pallins Gattin.

Mit wachen Augen wird der Haie-Trainer am Donnerstag den letzten Test gegen den HC Fassa, neues, italienisches Mitglied der Alps Hockey League, verfolgen. Warten, was der Gegner macht, war gestern; attackieren ist nun das Gebot der Stunde: „Wir wollen nicht defensiv spielen, sondern den Puck haben", fordert er auch ohne die Scheibe Attacke, um weiter das schnelle Spiel zu forcieren: „Nur so gewinnst du in unserer Liga." Wie Mössmer lebt Pallin mit aller Bescheidenheit dem Liga-Auftakt entgegen: „Wir haben noch nichts erreicht und noch gegen keinen einzigen Gegner aus unserer schweren Liga gewonnen." Wertvolle Erkenntnisse habe er aber in der Vorbereitung gewonnen, dafür habe auch die deutliche 0:5-Niederlage gegen die Bietigheim-Steelers gesorgt: „Das hat mir viel aufgezeigt, wo wir uns Tag für Tag verbessern müssen."

Ganz egal, was das letzte Vorbereitungsmatch in Bestbesetzung auch bringen mag, bleibt Pallin seinen Glaubensgrundsätzen treu: „Ich bin keiner, der in Panik verfällt. Ich glaube an das Prinzip harter Arbeit. Dann kommen auch die Resultate." Der Klimawandel darf auch ein bisschen Mut wecken.

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