Papst-Autor: Benedikt war als junger Mann unglücklich verliebt

Vatikanstadt (APA/dpa) - Papst Benedikt war als junger Mann nach Angaben eines guten Kenners unglücklich verliebt. „Ja, da gab es eine Verli...

Vatikanstadt (APA/dpa) - Papst Benedikt war als junger Mann nach Angaben eines guten Kenners unglücklich verliebt. „Ja, da gab es eine Verliebtheit in seinem Studium, die sehr ernst war“, sagte der Papst-Autor Peter Seewald der Beilage der Zeitung „Die Zeit“, „Christ & Welt“ (Donnerstag). Die Verliebtheit als junger Mann habe ihm zu schaffen gemacht.

„Er ist wirklich ein sehr smarter Typ gewesen, ein hübscher junger Mann, ein Schöngeist, der Gedichte schreibt und Hermann Hesse liest. Einer seiner Kommilitonen hat mir erzählt, er habe durchaus eine Wirkung auf die Frauen gehabt - und umgekehrt auch. Die Entscheidung für den Zölibat ist ihm nicht leichtgefallen“, sagte Seewald.

Am kommenden Freitag erscheint Seewalds neuer Interview-Band „Letzte Gespräche“, in dem sich der deutsche Ex-Papst (89) auch zu seinem Rücktritt äußert.

Seewald zufolge rechnete Ratzinger nach seinem spektakulären Abschied im Februar 2013 mit dem baldigen Tod: „Er hat selber nicht mehr damit gerechnet, dass er nach dem Amtsverzicht noch lange leben wird.“ Aber der gebürtige Bayer sei ein „Stehaufmännchen“. „Im einen Moment denkt man: Das war jetzt der letzte Besuch. Beim nächsten Mal merkt man: Er ist neu zu Kräften gekommen. Er sagt dann, auf Bayerisch: Jetzt hab ich mich wieder derrappelt.“