Biathlon: Bei positiven Nachtests könnte Tjumen WM 2021 verlieren
Salzburg (APA/dpa) - Der Biathlon-Weltverband (IBU) hält sich offen, bei positiven Nachtests russischer Skijäger von den Olympischen Spielen...
Salzburg (APA/dpa) - Der Biathlon-Weltverband (IBU) hält sich offen, bei positiven Nachtests russischer Skijäger von den Olympischen Spielen 2014 in Sotschi die WM-Vergabe für 2021 an Tjumen rückgängig zu machen. „Das ist problemlos möglich“, sagte IBU-Präsident Anders Besseberg einem Bericht der US-Nachrichtenagentur AP zufolge.
Das sibirische Tjumen hatte am Wochenende beim IBU-Kongress in Chisinau mit 25 Stimmen den Zuschlag für die Weltmeisterschaften 2021 erhalten und sich dabei klar gegen das slowenische Pokljuka (13) und Nove Mesto in Tschechien (10) durchgesetzt.
Nach der Veröffentlichung des McLaren-Reports zum systematischen Staatsdoping in Russland hatte das Internationale Olympische Komitee (IOC) den sieben Wintersport-Weltfachverbänden empfohlen, vorerst keine Großereignisse mehr an das Riesenreich zu vergeben.
IBU-Präsident Besseberg sagte, das Bieterverfahren um die WM habe zum Zeitpunkt der IOC-Empfehlung im Juli schon begonnen. Zudem liege die Verantwortung bei der WM-Vergabe nicht bei der IBU, sondern allein bei den Delegierten der nationalen Verbände.
Im McLaren-Report war gestanden, dass es im Biathlon die meisten russischen Manipulationsfälle in den Wintersportarten gegeben habe. Demnach seien in zehn Fällen Proben vertuscht worden.
Die russischen Biathleten hatten bei den Olympischen Spielen in Sotschi mit der Männer-Staffel Gold geholt. Zudem gewannen Olga Wiluchina Silber im Sprint, Jewgeni Garanitschew Bronze im Einzel und die Damen-Staffel Silber.