Romande Energie kehrt zurück in die schwarzen Zahlen
Lausanne (APA/sda) - Der Schweizer Energiekonzern Romande Energie hat im ersten Halbjahr 2016 wieder schwarze Zahlen geschrieben. Möglich wu...
Lausanne (APA/sda) - Der Schweizer Energiekonzern Romande Energie hat im ersten Halbjahr 2016 wieder schwarze Zahlen geschrieben. Möglich wurde das, weil der Verlust der assoziierten Gesellschaft Alpiq wegfiel. Dieser hatte im Jahr zuvor zu einem deutlichen Minus geführt.
Der Nettogewinn stieg auf 55 Mio. Franken (50,5 Mio. Euro) nach einem Verlust von 53 Mio. Franken im Vorjahr, wie der Konzern am Donnerstag mitteilte. Der Anteil am Reingewinn von Alpiq belief sich dabei auf 3 Mio. Franken.
Im Vorjahressemester hatte Romande Energie hier einen Verlust von 81 Mio. Franken einstecken müssen. Dieser Verlust war Folge hoher Wertberichtigungen bei Alpiq. Romande Energie hält 29,7 Prozent an der EOS Holding, die ihrerseits 31,4 Prozent von Alpiq besitzt.
Der Umsatz von Romande Energie stieg von Jänner bis Juni um 1 Prozent auf 292 Mio. Franken. Die Betriebskosten sanken um 12 Mio. Franken, weil die Gruppe ihre Vorsorgeverpflichtungen anpasste. Der Gewinn auf Stufe EBITDA stieg dadurch um 8 Prozent auf 84 Mio. Franken. Vor Steuern und Zinsen belief sich der Gewinn auf 57 Mio. Franken, ein Anstieg um 14 Prozent.
Der Bruttobetriebsgewinn sank um 4 Prozent auf 141 Mio. Franken. Zurückzuführen ist das auf höhere Beschaffungskosten und weitere kleinere Faktoren.
Dank außergewöhnlich günstigem Wetter stieg die Stromproduktion in den diversen Kraftwerken des Konzerns um 41 Prozent. Mit den erzeugten 346 Gigawattstunden deckte Romande Energie 18 Prozent des Strombedarf der Kunden.
Für das Gesamtjahr rechnet der Stromkonzern mit einem operativen Ergebnis, das in etwa der Leistung des ersten Halbjahrs entspricht. Eine vollständige Öffnung des Strommarkts sei derzeit nicht in Sicht, heißt es weiter. Diese würde von einem Stromabkommen abhängen. Damit sei angesichts der Ungewissheiten in Europa und des Brexit-Entscheids nicht so bald zu rechnen.
Romande Energie ist überzeugt, mit der Entwicklung des Kraftwerkportfolios einen strategischen Vorteil und einen Wertträger in der Hand zu haben. Die Gruppe achtet auf Kaufgelegenheiten von Kraftwerken im In- und Ausland. Mit 77 Prozent Eigenkapital sieht sie sich dabei gut positioniert.
Damit kommt Alpiq ins Spiel: Der Stromerzeuger stellte im März bis zu 49 Prozent seiner Wasserkraft zum Verkauf. Unter anderen signalisierte Romande Energie dafür Interesse.
Strom aus Wasserkraft rentiert für reine Stromproduzenten wegen der tiefen Preise im Großhandel derzeit nicht. Als Käufer in Frage kommen Versorgungsunternehmen mit Endkunden im nicht-liberalisierten Schweizer Markt, wo die Strompreise reglementiert sind.
Neben den Zukaufabsichten führt Romande Energie Projekte in der erneuerbaren Energie weiter. Im weiteren baut die Gruppe - wie die Konkurrenz - schrittweise das Angebot als Energiedienstleister aus. Dazu gründete sie am 1. Juli Romande Energie Services.