Steinschlagschutz für Hopfgarten in Defereggen
Anfang Juli stürzten in Hopfgarten in Defereggen Hunderte Kubikmeter Gesteinsmassen vom Kirchlahner in Richtung Ortskern. Ein neuer Damm schützt nun zentrale Einrichtungen.
Von Christoph Blassnig
Hopfgarten i. Def. –Ein gestern eingeweihter Damm mit fünf Metern Höhe schützt Bewohner und Objekte nun vor Felsblöcken bis zum Gewicht eines Klein-Lkw.
Am Nachmittag des 5. Juli 2016 mussten nach massiven Felsstürzen ein Wohnhaus, die Volksschule, die Sport- und Freizeitanlage sowie das Kulturhaus samt Feuerwehrgebäude in Hopfgarten evakuiert und die Defereggental-Landesstraße kurzzeitig gesperrt werden.
Der Gebietsbauleiter-Stellvertreter der Wildbach- und Lawinenverbauung (WLV), Albert Pichler, war beim Ereignis zufällig persönlich im Ort: „Lautes Rauschen und Getöse war zu hören. Dann sah ich schon Bäume, Steine und Staubwolken zu Tal rasen.“ Vom Anbruchgebiet in 1800 Metern Seehöhe stürzten auch kubikmetergroße Blöcke ins Tal. Manche zerbarsten. Trümmer sprangen über die Schwarzach und landeten auf der gegenüberliegenden Talsohle, wo die unmittelbar gefährdeten Gebäude liegen.
Bereits am nächsten Tag begann man nach Begutachtungen durch die WLV und die Landesgeologie mit der Aufschüttung eines Dammes. „Großer Dank unserer Gemeinde gilt allen Beteiligten und den Firmen vor Ort“, sagte BM Franz Hopfgartner. Nur durch ihren raschen und unkomplizierten Einsatz sowie die unmittelbare Finanzierungszusage sei in dieser kurzen Zeit ein solches Vorhaben relativ kostengünstig umzusetzen gewesen.
450.000 Euro wurden heuer insgesamt in Hopfgarten in Schutzmaßnahmen investiert: Auf den neuen Damm entlang der Schwarzach allein entfallen davon 320.000 Euro. Zusätzlich hat man bei den Egger Höfen ein weiteres Steinschlagnetz errichtet und eine massive Rutschung im Grünalmbach gesichert.
Der ursprünglich auf einer Länge von 155 Metern geplante Damm konnte talauswärts auf 250 Meter verlängert werden. Steinschlagnetze sind hier nicht mehr notwendig. Die Folgekosten durch die Erhaltung und Wartung eines solchen Bauwerkes seien sehr gering, erklärte Pichler.
Die Fertigstellung rechtzeitig zum Schulbeginn ermöglicht, dass Volksschule, Kindergarten und Sport- und Freizeitanlagen ab sofort wieder genutzt werden dürfen.
Zur Einweihung gekommen war auch Bundesminister Andrä Rupprechter, der am ÖVP-Landespartei-Treffen in Lavant teilgenommen hatte: „Ich bin stolz auf meine Wildbachler“, war der Minister voll des Lobes für den massiven Schutzwall.