Freiheitssuche: Theater der Jugend mit Ökokrimi und Märchenmusical

Wien (APA) - Das Theater der Jugend widmet sich in der anstehenden Saison einer vielfältigen Suche nach Freiheit. Was diese für das Individu...

Wien (APA) - Das Theater der Jugend widmet sich in der anstehenden Saison einer vielfältigen Suche nach Freiheit. Was diese für das Individuum sowie für das gesellschaftliche Kollektiv bedeutet, stehe im Fokus von acht Neuproduktionen. Den Auftakt macht Astrid Lindgrens „Mio, mein Mio“, danach folgen u.a. drei Uraufführungen sowie eine österreichische Erstaufführung. Positiv fiel die Bilanz für 2015/16 aus.

Mündigkeit, Zivilcourage oder der Sinn für das Gesamte werden in den Presseunterlagen zur kommenden Spielzeit als zentrale Elemente genannt. Wie sich der Einzelne zum größeren Ganzen verhält, das soll bei Lindgrens „Mio, mein Mio“ im Renaissancetheater verhandelt werden (Premiere: 11. Oktober). In der Regie von Stefan Behrendt lässt sich die Flucht des Waisenkinds Bosse in eine Traumwelt nachvollziehen. Eine Woche später folgt „The Miracle Worker“ von William Gibson, das Sandra Cervik im Theater im Zentrum inszeniert.

Die erste Uraufführung steht mit Gerald Maria Bauers Adaption von E.T.A. Hoffmanns „Nussknacker und Mausekönig“ als „Der Nussknacker“ an (14. Dezember im Renaissancetheater). Intendant Thomas Birkmeir selbst wird zweimal als Regisseur in Erscheinung treten: Einerseits bringt er Patricia Highsmiths „Der talentierte Mr. Ripley“ im Theater im Zentrum auf die Bühne (ÖEA: 13. Jänner 2017), andererseits nimmt er sich einem Klassiker der viktorianischen Literatur an, wenn Emily Brontes „Sturmhöhe“ Liebe in all ihren Facetten durchdekliniert. Uraufführung ist am 29. März 2017 im Renaissancetheater.

Als musikalisches Märchen versteht sich „Grimm!“ von Thomas Zaufke und Peter Lund - das Musical über „die wirklich wahre Geschichte von Rotkäppchen und ihrem Wolf“, der gar nicht so böse und gefräßig erscheint, inszeniert Werner Sobotka (16. Februar 2017 im Renaissancetheater). Komplettiert wird der Premierenreigen mit Louis Sachars Ökokrimi „Schlamm oder Die Katastrophe von Heath Cliff“ in einer Fassung von Bauer (Uraufführung am 25. April 2017, Theater im Zentrum) sowie dem Klassiker „Peter Pan“, den Michael Schachermaier zum Fliegen bringen will (19. Mai 2017 im Renaissancetheater).

Erfreut zeigte sich das Theater der Jugend über die abgelaufene Saison, in der man eine Auslastung von 95,94 Prozent (Eigenproduktionen: 92,36 Prozent) verbuchte. Insgesamt konnte man 251.500 Besucher anlocken, was einem leichten Rückgang im Vergleich zur Spielzeit davor entspricht (2014/15: 276.500 Besucher). Die Zahl der Abonnenten lag bei 39.700. In den Presseunterlagen strich die „blühende Institution“ zudem die Auszeichnungen hervor, die man einheimsen konnte - so etwa ein Nestroy-Nachwuchspreis für Benedikt Paulun (als Max in Rodman Philbricks „Freak“) oder den Bank-Austria-Kunstpreis für das gesamte Haus.

(S E R V I C E - Theater der Jugend: Renaissancetheater, Neubaugasse 36, 1070 Wien, sowie Theater im Zentrum, Liliengasse 3, 1010 Wien; www.tdj.at)