Streit um Paradeiserpflanzen auf Grab in Bayern
München (APA/dpa) - Paradeiserpflanzen auf einem Grab erhitzen die Gemüter im oberbayerischen Neuburg an der Donau. Eine junge Frau hatte im...
München (APA/dpa) - Paradeiserpflanzen auf einem Grab erhitzen die Gemüter im oberbayerischen Neuburg an der Donau. Eine junge Frau hatte im Frühsommer auf dem städtischen Friedhof das Gemüse auf der letzten Ruhestätte ihrer Großeltern angepflanzt, weil diese Paradeiser so gerne mochten. Friedhofsreferentin Elfriede Müller (CSU) geht das gegen den Strich.
Müller will möglichst noch im September einen Beschluss herbeiführen, wonach Gemüseanbau auf dem Friedhof untersagt wird. „Ein Friedhof ist kein Schrebergarten“, sagte sie am Donnerstag. Die Stadtverwaltung sieht dagegen keinen Handlungsbedarf: „Wir hatten mit den Tomaten kein Problem. Die Friedhofsreferentin hat aber ein Problem daraus gemacht“, sagte Stadtsprecher Bernhard Mahler. Man habe die Familie lediglich darum gebeten, die Pflanzen zurückzuschneiden. Das sei auch passiert. Auch Oberbürgermeister Bernhard Gmehling (CSU) sehe derzeit keinen Anlass einzuschreiten.
Regeln zur Gestaltung und Bepflanzung von Gräbern sind Sache der jeweiligen Gemeinde. In einer Muster-Friedhofssatzung des Bayerischen Gemeindetags steht: Es sollen nur „geeignete Gewächse“ benutzt werden, die benachbarte Gräber nicht beeinträchtigen und die dem „besonderen Charakter des Friedhofs“ angemessen sind. Juliane Thimet, Vize-Geschäftsführerin des Gemeindetags, sagte: „Dass jemand ein Grab als Gemüsegarten verwendet, kommt nicht so häufig vor.“