Obama: Duterte muss „auf die richtige Art“ gegen Kriminalität kämpfen
Vientiane (APA/AFP) - US-Präsident Barack Obama hat die Philippinen zur Mäßigung im Vorgehen gegen mutmaßliche Kriminelle aufgefordert. „So ...
Vientiane (APA/AFP) - US-Präsident Barack Obama hat die Philippinen zur Mäßigung im Vorgehen gegen mutmaßliche Kriminelle aufgefordert. „So verabscheuungswürdig diese (kriminellen) Netzwerke auch sein mögen und so viel Schaden sie auch anrichten - wichtig ist aus unserer Sicht, dass wir es auf die richtige Art machen“, sagte Obama am Donnerstag am Rande des ASEAN-Gipfels im laotischen Vientiane.
Andernfalls drohten Unschuldige der Kriminalitätsbekämpfung zum Opfer zu fallen. Ein „falsches“ Vorgehen gegen die Kriminellen führe zu „unbeabsichtigten Konsequenzen“ und werde „das Problem nicht lösen“, sagte Obama. Der US-Präsident äußerte sich mit Blick auf das kompromisslose Vorgehen vor allem gegen die Drogenkriminalität, das die Philippinen unter dem neuen Staatschef Rodrigo Duterte praktizieren. Die Tötung Verdächtiger ist danach ausdrücklich erwünscht.
Im Vorfeld des ASEAN-Gipfels hatte Duterte sich bereits zu der erwarteten US-Kritik an seiner Politik geäußert und Obama als „Hurensohn“ beleidigt. Obama sagte daraufhin ein am Rande des ASEAN-Gipfels geplantes Treffen mit Duterte ab, die beiden trafen lediglich informell aufeinander.
Angesprochen auf die Beleidigung zeigte sich der US-Präsident am Donnerstag unbeeindruckt. „Ich nehme diese Kommentare nicht persönlich, anscheinend ist es ein Ausdruck, den er immer wieder benutzt, auch für den Papst und andere“, sagte Obama. Es sei „seine Art zu reden“. Duterte hatte zuvor bereits Papst Franziskus, UN-Generalsekretär Ban Ki Moon und den US-Botschafter in Manila als „Hurensohn“ beschimpft.
Der philippinische Staatschef sorgt regelmäßig mit verbalen Entgleisungen für Aufsehen. Sorgen löst aber vor allem der von ihm propagierte rücksichtslose Feldzug gegen die Drogenkriminalität aus, bei dem er Polizisten und Zivilisten zur Tötung von Drogensüchtigen und Dealern aufgefordert hat.
Nach Angaben der philippinischen Polizei vom Dienstag wurden im Zuge der Kriminalitätsbekämpfung seit Dutertes Amtsantritt fast 3.000 Menschen auf den Philippinen getötet, das waren durchschnittlich 44 Menschen pro Tag. Ein Drittel davon starb demnach bei Anti-Drogen-Einsätzen der Polizei, die anderen unter ungeklärten Umständen. Menschenrechtler gehen davon aus, dass sie von Bürgerwehren, Auftragsmördern oder auf eigene Faust handelnden Sicherheitskräften getötet wurden.