Libysche Chemiewaffen-Substanzen in Deutschland eingetroffen
Hannover (APA/AFP) - Die letzten Bestände zur Herstellung von Chemiewaffen aus Libyen sind im niedersächsischen Munster eingetroffen, wo sie...
Hannover (APA/AFP) - Die letzten Bestände zur Herstellung von Chemiewaffen aus Libyen sind im niedersächsischen Munster eingetroffen, wo sie in einer Spezialanlage vernichtet werden sollen. Ein „weiterer wichtiger Schritt“ sei unternommen worden, um die verbleibenden Stoffe zur Produktion von Chemiewaffen in Libyen zu beseitigen, erklärte die Organisation für das Verbot chemischer Waffen (OPCW) am Donnerstag.
Die Chemikalien wurden in 23 Behältern auf einem dänischen Schiff unter Aufsicht der Vereinten Nationen vom libyschen Hafen Misrata nach Deutschland transportiert. Laut OPCW-Direktor Ahmet Üzümcü trafen die Behälter sicher in Munster ein, wo sie in einer Spezialanlage der staatlichen deutschen Gesellschaft zur Entsorgung von chemischen Kampfstoffen und Rüstungsaltlasten (Geka) vernichtet werden, die auch bereits an der Entsorgung der syrischen Chemiewaffen beteiligt war.
Die rund 500 Tonnen Chemikalien, die aus der Zeit des 2011 gestürzten Machthabers Muammar al-Gaddafi stammten, hätten zur Produktion von Giftgas oder Kampfstoffen verwendet werden können. Durch die Vernichtung der Stoffe im Ausland soll auch verhindert werden, dass sie in die Hände von Extremisten wie der Jihadistenmiliz „Islamischer Staat“ (IS) fallen. Die Bestände waren in der Region Jafa rund 200 Kilometer südlich der umkämpften IS-Hochburg Sirte gelagert gewesen.