Sparda Hessen will bei österreichischer Sparda Bank einsteigen

Linz/Wien/Frankfurt am Main (APA) - Die Sparda Hessen will bei der österreichischen Sparda Bank einsteigen. An einer AG mit Sitz in Wien sol...

Linz/Wien/Frankfurt am Main (APA) - Die Sparda Hessen will bei der österreichischen Sparda Bank einsteigen. An einer AG mit Sitz in Wien sollen die Deutschen einen Anteil von 75 Prozent, die österreichische Genossenschaft 25 Prozent halten, wie die „Oberösterreichischen Nachrichten“ (Freitagsausgabe) berichteten. Die Zustimmung der Europäischen Zentralbank ist demnach noch ausständig.

Die Sparda-Banken haben eine starke Verwurzelung unter den Eisenbahnern. Diese sind dort oftmals nicht nur Kunden, sondern auch Genossenschafter. Da die Sparda-Banken in Österreich Mitglieder im Haftungsverbund der österreichischen Volksbanken sind, mussten sie zuletzt Millionen Euro wertberichtigen. Und als Bank, die sich fast ausschließlich auf Privatkunden spezialisiert hat und etwa Freiberufler nicht finanziert, ist das Geschäftsmodell der Bank in der jetzigen Zinssituation nur schwer darstellbar.

Im Frühjahr hatten die Sparda-Bank Austria Nord eGen mit Sitz in Linz als übertragende Gesellschaft auf die Sparda-Bank Austria Süd eGen mit Sitz in Villach als übernehmende Gesellschaft fusioniert. Seither wird das Filialnetz, das bis Innsbruck und Salzburg reicht, gestrafft. Die Zahl der Mitarbeiter sank um 8 auf 229. Die konsolidierte Bilanz 2015 weist bei einer Bilanzsumme von 865,2 Mio. Euro ein Betriebsergebnis von nur 2,1 Mio. Euro und einen Verlust der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (EGT) von 5,9 Mio. Euro auf, wie die „Kleine Zeitung“ zuletzt im Zusammenhang mit dem Einstieg der Deutschen berichtete.

Die Sparda-Bank Hessen ist eine von zwölf eigenständigen Sparda-Banken in Deutschland. Auf genossenschaftlicher Ebene sind sie und die Österreicher schon lange verbunden. Die Hessen sind deutlich größer, sie haben eine Bilanzsumme von rund 5,6 Mrd. Euro bei 380 Mitarbeitern. Ihre Kernkapitalquote beträgt 13,2 Prozent. Sie sollen auch einen niedrigen zweistelligen Millionenbetrag zahlen, um die Sparda-Bank Austria aus dem Volksbanken-Haftungsverbund herauszulösen.