Bezirk Reutte

Einbrecher drangen in drei Hotels im Tannheimer Tal ein

Die Tresore in den Gräner Hotels wurden, nicht gut genug verschraubt, aus der Wand gebrochen. Symbolfoto: iStock
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Unbekannte machten beträchtliche Beute bei einer nächtlichen Rundtour in Grän. Die Polizei will noch keine Häufung erkennen.

Von Helmut Mittermayr

Tannheimer Tal, Reutte – „Wir wohnen ja genauso da. Das ist schließlich auch ein Einbruch in unser Zuhause“, beschreibt ein Hotelier, der sein Haus lieber nicht genannt haben will, die Komplexität der Gefühle. Das sei jedenfalls eine schwierige und belastende Situation. Er meint damit den Einbruch in seinen Betrieb in der Nacht auf Donnerstag. Gleich drei Gräner Hotels waren betroffen, die unbekannten Täter machten eine beträchtliche Beute. Gleiche Vorgangsweise, wahrscheinlich gleiche Täter – in der Nacht zuvor waren fünf Hotels im nicht weit entfernten Bad Hindelanger Ortsteil Oberjoch auf deutscher Seite der Grenze an die Reihe gekommen.

Nach Mitternacht drangen die Täter gewaltsam in die Gräner Hotels ein, als Besitzer, Gäste und Angestellte tief schliefen. Die Türen zu den Büros wurden aufgebrochen, zwei Tresore aus den Wänden gerissen und geknackt, was den Außerferner Bezirkspolizeikommandanten Egon Lorenz erneut eindringlich appellieren lässt: „Die Tresore müssen fest verschraubt sein. Und es müssen mindestens 12er- oder 15er-Schrauben verwendet werden. Nicht Schräubchen, mit denen leichtes Spiel ist.“ Immer wieder komme es leider vor – wie eben gerade im Tannheimer Tal –, dass zwar Überwachungskameras installiert, aber nicht alle in Betrieb sind. Trotzdem gebe es diesmal Bilder minderer Qualität und die Spurenlage sei prinzipiell gar nicht schlecht.

Von der TT auf vergleichbare, sehr öffentlichkeitswirksame Einbrüche der letzten Wochen in Lifttalstationen im Tannheimer Tal oder Hotels im Reuttener Talkessel angesprochen, will Oberstleutnant Lorenz von einer Häufung oder gar Serie nichts wissen: „In unserer Statistik gibt es noch keine auffälligen Unterschiede zu den vergangenen Jahren. Einbrüche hat es immer gegeben.“ Und Aufklärungen auch, sagt der Polizist. So seien jene Hotel­einbrecher, die das Tannheimer Tal vor einem halben Jahr heimgesucht haben, überführt und inzwischen in Italien geschnappt worden. Damals sei die Spurenlage, gerade was DNA betrifft, auch gut gewesen. Dies sei diesmal wieder der Fall.

Donnerstagnacht lag die Beute nach offiziellen Angaben im fünfstelligen Bereich, weit über 10.000 Euro. Dazu kommt noch der nicht unerhebliche Sachschaden. Die Polizei geht nach bisherigem Wissen von mindestens zwei Tätern aus.

Für den Tannheimertaler TVB-Geschäftsführer Michae­l Keller sind die Vorfälle bedauerlich, der Tourismusverband sei damit aber nicht befasst. „Sind Einmietbetrüger der Behörde schon bekannt und wir erhalten vom Land Fotos mit Warnungen, leiten wir sie natürlich unverzüglich an unsere Vermieter weiter. Auch Informationen der Polizei zur Sicherung der Häuser.“ Egon Lorenz erklärt, dass die Beamten in Sicherheitsfragen gerne und kostenlos zur Beratung in die Hotels kommen.

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