Ölpreiserholung dürfte laut Benigni auch 2017 auf sich warten lassen

Wien (APA) - Die lang erwartete Erholung des Ölpreises, also ein Anstieg auf ein höheres Niveau, dürfte sich nicht nur auf 2017 verschieben,...

Wien (APA) - Die lang erwartete Erholung des Ölpreises, also ein Anstieg auf ein höheres Niveau, dürfte sich nicht nur auf 2017 verschieben, sondern auch dann nur zögerlich kommen. „Auch im nächsten Jahr könnte die Erholung auf sich warten lassen“, meint Ölexperte Johannes Benigni von JBC Vienna im neuen „trend“. Die Rohölbilanz indiziere nämlich ein besonders schwaches erstes Halbjahr 2017.

„Es geht wieder klar Richtung Öl-Überschuss“, so Benigni im Wirtschaftsmagazin-Interview: „Die Zeit für eine nachhaltige Erholung ist noch nicht gekommen.“ Die meisten Marktbeobachter hätten bei ihrer Annahme einer früheren Erholung einfach unterschätzt, wie langsam die Angebotsseite auf niedrigere Ölpreise reagiere.

Langfristig werde sich der Ölpreis an echten Grenzkosten für die Ölförderung orientieren, „davon gehen wohl alle Marktteilnehmer aus“. Die langfristigen Grenzkosten seien nur mehr bei 60 bis 80 Dollar pro Fass zu sehen, so Benigni.

Der Pariser Klimagipfel von 2015 habe kurzfristig noch so gut wie keinen Einfluss auf den Ölpreis - entscheidender auch als die Frage einer CO2-Steuer seien wahrscheinlich die technologischen Fortschritte bei der E-Mobilität. Bei Stromgewinnung, Heizen und Industrie seien Ökoenergien schon lange eine relevante Konkurrenz, aber der Anteil dieser Sektoren an der Gesamtölnachfrage sei bereits recht gering. Die Ölnachfrage wachse aber immer noch in den Sektoren Transport und Petrochemie, da seien erneuerbare Energien bis auf Weiteres nur begrenzt eine Alternative.