Pendeln mit Elektrofahrzeugen: NÖ E-Mobilität-Modellregion zog Bilanz

St. Pölten (APA) - Nach drei Jahren Laufzeit ist am Freitag in einer Pressekonferenz in St. Pölten Bilanz über die Modellregion „e-pendler i...

St. Pölten (APA) - Nach drei Jahren Laufzeit ist am Freitag in einer Pressekonferenz in St. Pölten Bilanz über die Modellregion „e-pendler in niederösterreich“ gezogen worden. Das Resümee: Die Akzeptanz von E-Mobilität habe sich - vor allem auch in Kombination mit öffentlichen Verkehrsmitteln - stark erhöht, jährlich würden 223 Tonnen CO2 eingespart, berichtete der Initiator Klima- und Energiefonds.

Getestet wurde in der Modellregion, wie sich der Pendlerverkehr zwischen Wien und Niederösterreich durch E-Mobilität energieeffizienter und klimafreundlicher gestalten lässt. 114 Elektroautos und 86 E-Fahrräder wurden in der Region zwischen der Bundeshauptstadt und Wiener Neustadt in den Verkehr gebracht und 167 Elektro-Ladepunkte errichtet. An dem im Februar 2013 gestarteten Projekt nahmen 57 Unternehmen, 49 Privatpersonen und drei Gemeinden teil, hielt Landesrätin Petra Bohuslav (ÖVP) fest.

Umweltminister Andrä Rupprechter (ÖVP) verwies auf einen „Boom bei E-Bikes“ und eine steigende Zahl an zugelassenen Elektroautos: „Die Fördermodelle greifen. Nun müssen wir weitere Schwerpunkte für die Zukunft setzen.“ Die Modellregion in Niederösterreich war eine von bundesweit sieben mit unterschiedlichen Schwerpunkten, die seit 2008 vom Klima- und Energiefonds initiiert und mit insgesamt 20 Millionen Euro gefördert wurden. Die Gesamtbilanz für Österreich: 1.800 Fahrzeuge und 2.000 Ladepunkte. Als ein Ergebnis aus dem Pendler-Projekt nannte der Geschäftsführer des Klima- und Energiefonds, Ingmar Höbarth, dass die Elektrofahrzeuge vor allem zuhause und im Betrieb aufgeladen wurden.

Bohuslav verwies auf das Ziel, dass 2020 in Niederösterreich fünf Prozent aller zugelassen Pkw elektrisch angetrieben sein sollen. Das entspreche 50.000 E-Fahrzeugen, derzeit gebe es 2.072 im Bundesland. „Jedes fünfte zugelassene E-Auto hat ein niederösterreichisches Kennzeichen“, betonte die Landesrätin. Im ersten Halbjahr 2016 wurden bundesweit laut Statistik Austria 2.008 Elektro-Pkw zugelassen, um knapp 147 Prozent (1.194) mehr als im Vorjahreszeitraum und mehr als im Gesamtjahr 2015 (1.677).

In der Modellregion in Niederösterreich wurden Fahrten zwischen Wohn- und Arbeitsort jeweils teilweise mit dem Elektrofahrzeug und den Öffis oder mit dem E-Bike zurückgelegt sowie Fahrgemeinschaften zum Arbeitsplatz mit E-Autos gebildet. Außerdem wurden Elektrofahrzeuge zum Ausprobieren zur Verfügung gestellt. Für Gemeinden war das Ziel, etwa Anrufsammeltaxis oder City-Busse zu elektrifizieren. Im Zuge des Projekts wurde auch eine Karte für regionsübergreifendes Datenroaming entwickelt, berichtete EVN-Vorstandssprecher Peter Layr, Sprecher der Projektträger EVN, Wien Energie und Raiffeisen-Leasing.

Beratend begleitet wurde das Konsortium von ecoplus, der Wirtschaftsagentur des Landes. Gefördert wurde die Modellregion mit 1,3 Millionen Euro durch den Klima- und Energiefonds der Bundesregierung, weitere 1,2 Millionen Euro stellte das Land als Ko-Finanzierung.