Gewerkschaften warnen UniCredit: „Keine Jobkürzungen in neuem Plan“
Mailand (APA) - Die italienischen Bankengewerkschaften warnen UniCredit vor weiteren Jobkürzungen im neuen Entwicklungsplan, den die Bank Au...
Mailand (APA) - Die italienischen Bankengewerkschaften warnen UniCredit vor weiteren Jobkürzungen im neuen Entwicklungsplan, den die Bank Austria-Mutter noch bis Ende dieses Jahres vorlegen will. „Weitere Opfer und Jobkürzungen sind unzumutbar“, warnte Mariangela Verga, Sekretärin der Bankengewerkschaft UILCA, laut Medienangaben.
„Seit Jahren sehen wir zu, wie Aktivitäten und Arbeitnehmer erfolglos ausgegliedert werden. Es wechselt das Management, doch die Musik ändert sich nicht. Wenn der neue UniCredit-CEO Stück für Stück den Konzern abbauen will, um die Kassen aufzufüllen, und im neuen Plan neue Opfer und Jobkürzungen gefordert werden, soll er wissen, dass wir dagegen scharf kämpfen werden“, sagte Verga.
Die 240 Mitarbeiter der UniCredit-Tochter UBIS sind am Freitag in den Streik getreten. Sie protestieren gegen den angekündigten Verkauf der Kartenabwicklungssparte an die italienische IT-Gesellschaft SIA. Die UBIS-Mitarbeiter demonstrierten am Freitag vor dem UniCredit-Sitz in Mailand.
Von der Trennung von Bankkartenabwicklungsaktivitäten ist auch die Bank Austria betroffen. Der in Summe 500 Mio. Euro schwere Deal betrifft die Märkte in Italien, Österreich und Deutschland, hatte UniCredit Anfang August mitgeteilt. Damit könne UniCredit aus einem Non-Core-Geschäft aussteigen, hieß es. Mit SIA gibt es einen zehnjährigen Dienstleistungsvertrag.
Die Mitarbeiter befürchten, dass sich mit der Auslagerung eines Drittels der Mitarbeiter im Sitz von Verona die Arbeitsbedingungen und der Arbeitsschutz wesentlich verschlechtern werden. UniCredit bezifferte den Veräußerungsgewinn mit rund 440 Mio. Euro. Der Mailänder Konzern stärkt mit diesem Schritt die Kapitaldecke um 12 Basispunkte.
Die Kartenabwicklungssparte der konzerneigenen UBIS generierte bisher einen Umsatz von 108 Mio. Euro pro Jahr. 400 Mitarbeiter beschäftigt die UniCredit-Sparte in Italien, Österreich, Deutschland und Rumänien. Sie sollen alle zu SIA wechseln. In die UBIS (UniCredit Business Integrated Solutions) hatte die Bank Austria vor Jahren einen Großteil ihrer IT- sowie Abwicklungsaktivitäten ausgelagert.
~ ISIN IT0004781412 WEB https://www.unicreditgroup.eu ~ APA264 2016-09-09/12:21