Badesaison in Tirol: Weniger Gäste, kleines Umsatzplus
Die Bilanz der Tiroler Bäderbetreiber fällt nach durchwachsenem Sommer unterm Strich versöhnlich aus.
Innsbruck –Statistisch gesehen zählte der Sommer 2016 zu den wärmsten. Seit dem Jahr 1767 hat es lediglich zehn Sommer gegeben, in denen es heißer war als heuer, erklärt Josef Fiegl, Obmann der Tiroler Bäder in der Wirtschaftskammer. Und trotzdem haben zahlreiche Regentage und häufige Wetterwechsel von kühl auf tropisch-heiß die Betreiber der Tiroler Bäder ordentlich ins Schwitzen gebracht.
So steht am Ende der Badesaison ein Minus von immerhin 15 Prozent in der Besucherstatistik. Der Umsatz weist ein geringes Plus von knapp einem Prozent auf und liegt heuer bei 10,7 Millionen Euro. Das und auch die Tatsache, dass die magische Zwei-Millionen-Besuchermarke knapp, aber doch überschritten wurde, lässt die Bad-Betreiber unterm Strich von einer Sommer-Badesaison mit einem blauen Auge sprechen. Die Eintrittspreise bei den Erwachsenen sind dieses Jahr um 6,3 Prozent von 7,19 auf 7,64 Euro gestiegen, der Erlös je Badegast um 19 Prozent um 0,85 auf 5,32 Euro.
Ein Rekordsommer wie 2013, als 2,5 Millionen Gäste den Tiroler Bädern einen Umsatz von über 11 Millionen Euro in die Kassen spülten, war ebenso außer Reichweite wie die Gefahr eines Sommers, wie er es 2014 war. Damals wurde mit 1,8 Millionen Gästen ein Umsatz von 10,1 Millionen Euro erwirtschaftet.
Während naturgemäß die Freibäder heuer die größten Einbußen hinnehmen mussten, konnten die Erlebnisbäder mit Indoor-Angebot vom Wetter sogar profitieren. Drei Viertel der Erlebnis- und Hallenbäder bewerten ihre wirtschaftliche Situation daher gleich gut oder besser als im Vorjahr, 87 Prozent der Freibäder klagen über eine schlechtere Situation als 2015.
Durch die Bank gute Noten gab es heuer einmal mehr von den Testern des Bäder-Mystery-Checks. Nach dem Schulnotensystem wurde die Sauberkeit in den Bädern mit 1,3, das Ambiente mit 1,4 und das Kassen- und Bäderpersonal mit jeweils 1,1 benotet. Besonderes Augenmerk wurde heuer auf die Sicherheit in den Bädern gelegt und auch abgefragt. 97,7 Prozent der Besucher fühlen sich sicher bis sehr sicher, Belästigungen durch andere Personengruppen sind in Tirols Bädern kein Thema gewesen. (np)