Kurz: „Scharfe Verurteilung des nordkoreanischen Atomtests“
Wien/Pjöngjang (APA) - Der zweite Atomtest Nordkoreas innerhalb weniger Monate hat weltweit Besorgnis ausgelöst. Auch Außenminister Sebastia...
Wien/Pjöngjang (APA) - Der zweite Atomtest Nordkoreas innerhalb weniger Monate hat weltweit Besorgnis ausgelöst. Auch Außenminister Sebastian Kurz (ÖVP) verurteilte in einer Aussendung am Freitag „diese neuerliche Verletzung der Resolutionen des UNO-Sicherheitsrates auf das Schärfste“. Eine klare Reaktion des UNO-Sicherheitsrates sei erneut notwendig.
„Nordkorea ist damit das einzige Land der Welt, das im 21. Jahrhundert Atomtests durchgeführt hat. Dazu kommt heuer eine Reihe von Raketenabschüssen, womit ebenfalls zahlreiche Resolutionen des UNO-Sicherheitsrates verletzt wurden“, so Kurz. „Diese massive Missachtung internationalen Verpflichtungen ist unverantwortlich. Das Regime von Kim Jong-un setzt durch den Ausbau seines Atomwaffen- und Raketenprogramms weiter auf Konfrontation und gefährdet damit die Stabilität in der gesamten Region.“
„Zum 20-jährigen Jubiläum der Unterzeichnung des Vertrages unterstreicht Nordkoreas verantwortungsloses Verhalten mehr denn je die Notwendigkeit, dem Atomteststoppvertrag endlich universelle Geltung zu verschaffen. Ich fordere daher Nordkorea auf, wie auch die anderen Staaten, die den Vertrag noch nicht ratifiziert haben, dies umgehend zu tun. Wir müssen die Tür zu Atomtests ein für alle Mal schließen“, so Kurz weiter. „Solange es Atomwaffen gibt, besteht die Gefahr, dass immer mehr Staaten versuchen, in ihren Besitz zu kommen. Österreich glaubt daher, dass die Zeit gekommen ist, im Rahmen der UNO ein Rechtsinstrument zu erarbeiten, mit welchem Atomwaffen verboten werden. Dies wäre ein erster wichtiger Schritt in einer Reihe von notwendigen Maßnahmen, um einer Welt ohne Atomwaffen näher zu kommen.“
Nordkorea hatte schon 2006, 2009, 2013 und zuletzt am 6. Jänner 2016 je einen Atomtest durchgeführt und wurde dafür in mehreren Resolutionen durch den UNO-Sicherheitsrat verurteilt. Neben der Internationalen Atomenergieorganisation (IAEO/IAEO) spielt vor allem die ebenfalls in Wien ansässige Atomteststopporganisation (CTBTO) eine zentrale Rolle in der objektiven Erkennung von Atomtests. Ziel der CTBTO ist, jede Form von Atomtests - egal ob für zivile oder militärische Zwecke - weltweit zu verbieten. Damit der Vertrag in Kraft treten kann, müssen aber noch wichtige Staaten wie die USA, China, Israel und Nordkorea das Regelwerk unterschreiben.
Die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA/IAEO) bezeichnete den mutmaßlich fünften Atomwaffentest Nordkoreas als „zutiefst beunruhigenden und bedauerlichen Akt“. Die Erschütterungen und Signale aus Nordkorea wurden auch in Österreich von Erdbebenmessgeräten registriert.
~ WEB http://www.un.org/en/ ~ APA367 2016-09-09/14:24