US-Börsen trudeln zur Eröffnung ins Minus
New York (APA) - Die US-Börsen haben zum Wochenschluss mit Verlusten eröffnet. Gegen 16.00 Uhr verlor der Dow Jones Industrial Index um 161,...
New York (APA) - Die US-Börsen haben zum Wochenschluss mit Verlusten eröffnet. Gegen 16.00 Uhr verlor der Dow Jones Industrial Index um 161,14 Einheiten oder 0,87 Prozent auf 18.318,77 Zähler. Der S&P-500 Index fiel 21,85 Punkte oder 1,00 Prozent auf 2.159,45 Zähler. Der Nasdaq Composite Index sank um 47,07 Punkte oder 0,90 Prozent auf 5.212,41 Einheiten.
Bereits am Donnerstag hatte der US-Leitindex nach enttäuschenden Aussagen der Europäischen Zentralbank (EZB) moderat nachgegeben - auf Wochensicht winkt ihm damit ein Minus von 0,66 Prozent. Auch die Aktienkurse in Europa und Asien fielen am Freitag weiter zurück, nachdem die EZB ihren geldpolitischen Kurs unverändert gelassen und Erwartungen an weitere Lockerungen gedämpft hatte.
Während der Konjunkturkalender in den USA leer bleibt, rückten die Ansprachen von Notenbankern in den Fokus. So sprach sich der regionale Notenbankchef von Boston, Eric Rosengren, gegen eine zu lang anhaltende lockere Geldpolitik aus. Ansonsten drohe die US-Wirtschaft zu überhitzen, was eine umso raschere Zinsstraffung durch die US-Notenbank erfordern könne. Dies wiederum würde das Wachstum belasten. Die Äußerungen von Rosengren sind beachtlich, weil er normalerweise einer lockeren Geldpolitik zuneigt.
Im Dow Jones notierten keine Aktien im grünen Bereich. Die Werte mit den kleinsten Verlusten waren der Banken- und Finanzbranche zuzuordnen. So gaben JPMorgan um 0,22 Prozent ab.
Höhere Kursverluste büßten die Titel von Mastercard mit knapp einem Prozent ein. Der US-Kreditkartenkonzern ist in Großbritannien wegen des Vorwurfs überhöhter Gebühren auf Schadenersatz in Höhe von 14 Milliarden Pfund verklagt worden. Hinter der Klage steht die Großkanzlei Quinn Emanuel, die das Unternehmen beschuldigt, Verbraucher von 1992 bis 2008 durch versteckte Kosten bei Bank- und Kreditkarten über den Tisch gezogen und damit gegen EU-Recht verstoßen zu haben.
Auch die Papiere von HP verloren um 1,50 Prozent an Terrain. Samsung erwägt einem Zeitungsbericht zufolge den Verkauf seines milliardenschweren Druckergeschäfts an den US-Rivalen HP.
Für die Anteilsscheine von Wells Fargo ging es um 0,35 Prozent bergab. Fragwürdige Kontoeröffnungen hinter dem Rücken der Kunden kommen die US-Großbank teuer zu stehen: Die Bank muss eine Rekordstrafe von 185 Millionen US-Dollar bezahlen, weil Mitarbeiter Konten und Kreditkartenverträge auf Namen von Kunden eröffnet hatten, die davon nichts wussten. Die Banker hätten so ihre Vertriebsziele übertreffen und dafür Bonuszahlungen einstreichen wollen.
Daneben geriet Facebook in die Kritik, nachdem ein berühmtes Foto aus der Zeit des Vietnamkriegs zusammen mit einem kritischen Artikel von der Seite des Blatts bei der norwegische Zeitung „Aftenposten“ gelöscht wurde. Die Aktien notierten mit minus 0,88 Prozent.
Außerdem fielen die Twitter-Papiere um knapp ein Prozent. Inmitten von Gerüchten um einen möglichen Verkauf von Unternehmensteilen oder des gesamten Dienstes hatte die Aktie des Kurznachrichtendienstes schon am Donnerstag fast sechs Prozent verloren.
Die Anteilsscheine von Apple hatten nach ihren jüngsten Kursgewinnen am Vortag wieder deutlich verloren. Heute ging es wieder leicht bergauf - die Titel gaben knapp 0,40 Prozent ab.
~ ISIN US2605661048 US6311011026 US78378X1072 ~ APA441 2016-09-09/16:05