Leichtathletik: Multitalent Morris sang nach 5-Meter-Höhenflug
Brüssel (APA/dpa) - Sandi Morris hat als erst als dritte Stabhochspringerin der Welt fünf Meter überquert. Die US-Athletin meisterte diese H...
Brüssel (APA/dpa) - Sandi Morris hat als erst als dritte Stabhochspringerin der Welt fünf Meter überquert. Die US-Athletin meisterte diese Höhe am Freitagabend im Diamond-League-Finale in Brüssel, wo sie dann dreimal am neuen Weltrekord von 5,07 m scheiterte. „Ich bin fünf Meter gesprungen!? Was?! Ich kann überhaupt nicht ausdrücken, wie gesegnet ich mich fühle“, schrieb die strahlende Siegerin auf Facebook.
„Wow! Einfach Wow! Ich fühle mich wie das glücklichste Mädchen der Welt“, betonte Morris, die dann auf der Pressekonferenz für die Journalisten sogar noch ein Ständchen zum Besten gab. Vor der 24-Jährigen aus Greenville in South Carolina hatten nur die Russin Jelena Isinbajewa, die mit 5,06 m seit sieben Jahren den Freiluft-Weltrekord hält, und Morris‘ Landsfrau Jennifer Suhr, die heuer Ende Jänner in der Halle 5,03 m meisterte, die magische Fünf-Meter-Marke geknackt.
Morris wollte schon bei Olympia in Rio de Janeiro hoch hinaus - und verpasste die angepeilte Goldmedaille nur um Haaresbreite. Höhengleich mit der Griechin Katerina Stefanidi (beide 4,85 Meter) blieb ihr größter Traum aber (noch) unerfüllt. Danach sei sie „extrem motiviert“ nach Brüssel gekommen. Olympiasiegerin Stefanidi wurde an jenem denkwürdigen Abend im König-Baudouin-Stadion mit 4,76 m Zweite - doch ihr Trostpreis war fünfstellig: 40.000 US-Dollar (35.500 Euro) kassierte sie als Gesamtsiegerin im Diamond Race.
Die Olympiazweite Morris hofft, dass sie nun im kommenden Jahr bei der WM in London die Weltrekordprämie von 100.000 Dollar einstreifen kann. Die Studentin, die in Brüssel im zweiten Versuch über die 5,00 m segelte, wird dann mit längeren Stäben springen und entsprechend höher greifen. „Wenn ich mit dieser neuen Situation klarkomme, dann bin ich sicher, dass ich den Weltrekord bald brechen werde“, betonte Morris.
Die neue Überfliegerin ist ein wahres Multitalent: Sie schreibt Songs, spielt gut Gitarre und singt. An der Universität von Arkansas hat sie studiert und dort im Mai 2015 ihren ersten Abschluss in Broadcasting (TV und Radio) gemacht. „Ich liebe alle Tiere - auch meine Schlangen“, verrät Morris auf ihrer Facebook-Seite. Ihre Bestleistung hat sie in knapp 14 Monaten gleich um 24 Zentimeter verbessert. Sollte Morris, die ihre Wettkämpfe stets mit Stirnband bestreitet, in dieser Tonart weitermachen, würde sie schon 2017 zur Weltrekordlerin aufsteigen.