Unwetter

Erneut ein Sommer der Unwetter-Katastrophen

Bis zu zwei Meter hoch wurden die Häuser im Afritzer Ortsteil Kraa verschüttet. Die Aufräumarbeiten dauern an.
© APA

Steinschlag, Muren und Hochwasser – in Tirol war heuer einmal mehr das Sellrain betroffen, in Kärnten vor allem Afritz.

Innsbruck, Villach –Kein Sommer ohne Naturkatastrophen: Während vergangenes Jahr vor allem das Sellrain und das Paznaun die Kraft der Naturgewalten zu spüren bekamen, waren es heuer in Tirol mehrere lokale Unwetterereignisse – vom Oberland über das Ötztal bis zum Zillertal ins Unterland –, die den Einsatzkräften alles abverlangten. Einer der Hotspots war dabei erneut das Sellrain. Hier verlegten Muren Ende Mai und Ende Juli nach heftigen Gewittern Straßen. Aber auch die Landeshauptstadt und deren Umlandgemeinden kamen in diesem Sommer nicht ungeschoren davon: Ein Hagelgewitter Anfang Juli ließ Kanäle übergehen, ein großes Einkaufszentrum im Südosten der Stadt musste evakuiert werden. Ein Sommer, geprägt von Straßensperren nach Murenabgängen, Felsrutschen und Steinschlägen.

In Kärnten traf es die Gemeinde Afritz im Bezirk Villach-Land besonders hart. Ende August mussten hier zunächst nach Unwettern Straßen von Muren geräumt werden, wenige Tage später verwüstete eine Mure einen kompletten Ortsteil. 40 Häuser in der Ortschaft Kraa wurden beschädigt, 163 Personen in Sicherheit gebracht – sie verbrachten die Nacht bei Verwandten oder in Pensionen. Erst vergangenen Freitag, sechs Tage nach den Murenabgängen, durften die Bewohner unter Auflagen in ihre Häuser zurückkehren. Der Zugang zu den Gebäuden ist zwar frei, Tausende Kubikmeter Schutt müssen allerdings noch abtransportiert werden. In der Gemeinde rechnet man damit, dass die Aufräumarbeiten längere Zeit in Anspruch nehmen werden, die Sanierungen der Gebäude würden wohl erst in zwei Jahren abgeschlossen sein. (np, TT)

Am 27. Juli war das Sellraintal einmal mehr Schauplatz mehrerer Murenabgänge, bei denen Straßen verlegt wurden.
© zeitungsfoto.at