Reichenau widmete 7:1-Sieg gegen Silz/Mötz der „guten Seele“
Die Reichenau widmete ihren 7:1-Heimerfolg in der UPC Tirol Liga gegen die SPG Silz/Mötz dem unter der Woche plötzlich verstorbenen Platzwart Klaus Stern.
Von Adrian Stöckl
Innsbruck – Die schwarze Fahne wehte über dem Reichenauer Sportplatz, die Zuschauer erhoben sich von ihren Sitzen. Reichenau-Obmann Gernot Amoser richtete letzte Worte an eine Reichenauer Konstante: Platzwart Klaus Stern war unter der Woche plötzlich und unerwartet von den Schwarz-Roten gegangen. „Er hat die Anlage nicht nur betreut, sondern auch mitgestaltet. Es gab keinen Wunsch, den er nicht erfüllt hat.“
26 Jahre lang hegte und pflegte der beim Sportamt Innsbruck angestellte Stern den „schwarz-roten“ Rasen – ohne Unterbrechung. Dass das lange Zeit keine leichte Aufgabe war, davon können etliche Gast-Mannschaften ein Lied singen. Musik gab es am Sonntag vor dem Spiel aber in Gedenken an Stern nicht zu hören. Dafür erstatteten die Reichenauer Kicker „ihrem“ Platzwart die letzte Ehre. Kapitän Alexander Mader stimmte seine Mitspieler in der Kabine schon auf ein Spiel „für den Klaus“ ein. Mit 7:1 wurde die SPG Silz/Mötz dann gestern vom Platz geschossen. Vor allem in der zweiten Halbzeit wurden die Oberländer vorgeführt.
Ein bisschen weniger Torgier hätte den Sieg sogar noch höher ausfallen lassen können. „Am Ende kann es in der Meisterschaft nämlich um das Torverhältnis gehen“, weiß Mittelfeldregisseur Patrick Steinkellner und gab damit klar zu verstehen, wohin die tabellarische Reise der Reichenauer gehen soll. „Ich will jedes Spiel gewinnen. Also auch Meister werden“, gibt er unumwunden zu. Mit dem neuen Platz habe man die Möglichkeit, das Kombinationsspiel auch zuhause effektiv aufzuziehen. „Wenn wir das tun, haben es viele Mannschaften schwer gegen uns.“
Silz/Mötz erfuhr das am eigenen Leib, wenngleich der Spielverlauf etwas unglücklich war. „Zu Beginn der ersten Hälfte fiel das 0:2, Anfang der zweiten Halbzeit das 0:3“, haderte Silz/Mötz-Trainer Aleks Matic. „Aber so ist der Fußball. Nach der 60. Minute war das Spiel in den Köpfen meiner Spieler erledigt.“
Was immer bleiben wird, ist das Gedenken an den 59-Jährigen Platzwart. „Die neue Anlage, die Stern immer ein Anliegen war, wird in der Erinnerung immer mit ihm verbunden sein“, würdigte ihn Obmann Amoser. „Der Sieg ist dem Klaus gewidmet“, so Übungsleiter Gernot Glänzer, Steinkellner und Amoser unisono über eine „gute Seele des Vereins“.