Europas Leitbörsen zur Eröffnung deutlich tiefer erwartet

Frankfurt am Main (APA/dpa-AFX) - Belastet vom Kurseinbruch an der Wall Street am Freitag dürften die europäischen Leitbörsen am Montag deut...

Frankfurt am Main (APA/dpa-AFX) - Belastet vom Kurseinbruch an der Wall Street am Freitag dürften die europäischen Leitbörsen am Montag deutlich schwächer eröffnen. Der Future auf den Euro-Stoxx-50 signalisierte rund eine Dreiviertelstunde vor Handelsbeginn ein Minus von 1,55 Prozent.

Der X-DAX als vorbörslicher Indikator für den deutschen Leitindex deutete ebenfalls ein Minus von 1,55 Prozent an. In London notierte der Future auf den FTSE-100 um 1,36 Prozent tiefer.

Die Furcht vor bald steigenden Zinsen hatte den US-Markt am Freitag aus wochenlanger Lethargie gerissen und dem Dow Jones Industrial den größten Tagesverlust seit dem Brexit-Votum eingebrockt. Der regionale Notenbankchef von Boston, Eric Rosengren, hatte sich gegen eine zu lang anhaltende lockere Geldpolitik ausgesprochen. Ansonsten drohe die US-Wirtschaft zu überhitzen, was eine um so raschere Zinsstraffung durch die Notenbank erfordern könne. Die Äußerungen von Rosengren sind beachtlich, weil er normalerweise einer lockeren Geldpolitik zuneigt.

Deutliche Kursverluste in Asien komplettierten das schwache Bild nach wochenlanger Richtungslosigkeit. Analyst Chris Weston vom Handelshaus IG hob dabei die spürbar gestiegene Nervosität unter den Anlegern hervor.

Von Unternehmensseite ist an der Frankfurter Börse vor allem das Börsendebüt von E.ONs Kraftwerks- und Energiehandelstochter Uniper spannend. Die Eon-Aktionäre erhalten dabei für je zehn Aktien ein Uniper-Papier zusätzlich. An diesem Montag wird Uniper zudem pro forma als 31. Konzern zum DAX gehören. In der Schlussauktion werden sich dann diejenigen Indexfonds, die den DAX abbilden, von ihren Uniper-Aktien verabschieden müssen.

E.ON will sich mit der Abspaltung seines konventionellen Energiegeschäfts fit machen für die Energiewende. Der verbleibende Konzern - ohne die Gas- und Kohlekraftwerke - will sich ganz auf das Geschäft mit erneuerbarer Energie, Netzen und modernen Kundenlösungen konzentrieren. Eon-Papiere notierten bei Tradegate nach der Abspaltung von Uniper bei 7,25 Euro.

Am Tag des Börsendebüts von Uniper präsentierte Konkurrent RWE erste Details seiner Börsenpläne für die Tochter Innogy. Dabei sollen durch eine Kapitalerhöhung neue Aktien sowie Papiere aus dem RWE-Bestand an den Markt gebracht werden. Die Tochter Innogy solle noch in diesem Jahr an die Frankfurter Börse gehen, wiederholte RWE. In der Tochter hat RWE die Sparten Ökostrom, Netze und Vertrieb gebündelt. RWE-Aktien gaben bei Tradegate im Vergleich zum Xetra-Schluss am Freitag um vergleichsweise moderate 0,40 Prozent nach.

~ ISIN EU0009658145 ~ APA063 2016-09-12/08:35