Mindestens 50 Verletzten bei Anschlag in Osttürkei
In Sicherheitskreisen wird der Anschlag der verbotenen Kurdischen Arbeiterpartei PKK zugeschrieben.
Diyarbakir, Van – Bei der Explosion einer Autobombe in der türkischen Stadt Van im kurdisch dominierten Südosten des Landes sind nach offiziellen Angaben 50 Menschen verletzt worden. Der Attentäter habe das Fahrzeug hinter einer Absperrung eines Polizei-Kontrollpostens geparkt und die Detonation per Fernzündung ausgelöst, sagte Gouverneur Ibrahim Tasyapan, dessen Amtssitz nur 200 Meter vom Tatort entfernt liegt.
Durch die Explosion gerieten Häuser und Autos in Brand. Unter den Verletzten seien auch vier Iraner, die offenbar Verwandte zum muslimischen Opferfest besucht hätten, sagte der Gouverneur. Van liegt rund 100 Kilometer von der iranischen Grenze entfernt. Zu der Tat bekannte sich zunächst niemand. In Sicherheitskreisen wurde sie aber der verbotenen Kurdischen Arbeiterpartei PKK zugeschrieben.
Seit im vergangenen Jahr ein Waffenstillstand zwischen der PKK und der türkischen Regierung aufgekündigt wurde, kommt es regelmäßig zu Anschlagen in der Region. Ziel sind meistens das Militär oder die Polizei. Die Sicherheitskräfte ihrerseits haben nach den Worten von Präsident Recep Tayyip Erdogan ihr Vorgehen gegen die kurdischen Milizen seit dem gescheiterten Militärputsch vom 15. Juli verschärft. Erdogan sprach vor ein paar Tagen von der größten Kampagne, die je gegen die PKK begonnen worden sei.
Erst vor zwei Tagen hatte die Regierung in Kurdenprovinzen 28 gewählte Bürgermeister wegen des Vorwurfs der Terrorunterstützung gegen neue Verwalter ausgetauscht. Im Südosten des Landes an der Grenze zu Syrien und dem Irak kam es daraufhin in mehreren Städten zu Protesten. Erdogan sagte am Montag, es gebe Beweise, dass die Bürgermeister militante Kurden unterstützt hätten. Man hätte sie viel früher ihrer Ämter entheben müssen, sagte Erdogan in Istanbul.t. (Reuters)