Klangspuren

Den Klängen junger Sterne folgen

© Klangspuren

Klangspuren Schwaz begehen erstes Zwischenfinale mit zwei Ensemblekonzerten.

Innsbruck, Schwaz –Die Konzerte des ensembles mosaik und des Ensembles Modern markierten am Wochenende den Abschluss des ersten Programmschwerpunkts „Junge Sterne“ der Klangspuren. Beide Ensembles widmeten sich sehr jungen Kompositionen, darunter österreichische Erstaufführungen, die durch Klangvielfalt und Ideenreichtum bestachen. Unter dem Motto „Diskrete Maschinen“ trat das Berliner ensemble mosaik im Innsbrucker Treibhaus auf, wobei der Raum durch die dichte Anordnung auf mehreren Ebenen im Turm das Erfassen der Vielschichtigkeit des Programms ideal unterstützte. Das Ensemble des diesjährigen Composers in Residence Enno Poppe schuf ein engmaschiges Klanggewebe aus digitalen, analogen, akustischen sowie visuellen Bausteinen und spannte den Bogen vom expressiven Einzelton zum dichten Clusterklang. Besonders reizvoll die Erweiterung des Dirigenten um Bewegungssensoren im Stück „Point Ones“ von Ale­xander Schubert, die eine sensomotorische Übersetzung in elektronische Live-Klänge erlaubte. Mauro Lanza und Andrea Valle ließen in ihrem Stück „Regnum vegetabile“ durch 30 fönbetriebene PVC-Rohre, Plastikblockflöten oder Mundharmonikas als elektromechanische Apparate das Reich der Pflanzen hörbar werden.

Am Sonntag brachte der exzellente Klangkörper Ensemble Modern im Silbersaal in Schwaz hochkomplexe Musik zur Aufführung und stellte das energiegeladene Stück „Attack Decay“ von Johannes Motschmann gleich an den Anfang. Quasi als Rückübertragung wurde dabei elektronisch assoziierte Musik wieder an den Zuhörer übergeben, indem das Ensemble ganz klassisch ohne elektronische Unterstützung die Konkretisierung der Komposition virtuos umsetzte. Diese offene Stilistik, jenseits musikästhetischer Diskurse, zog sich durch den ganzen Abend und gipfelte im Werk „Black Box Music“ von Simon Steen-Andersen. Hier befand sich das Publikum plötzlich mitten im Orchester und erlebte aus der Perspektive der Musiker das videoprojizierte Dirigat aus einer Black Box. In spielerischer Umsetzung wurde dadurch die Fragestellung, in welchem Verhältnis Bewegung zum Klang stehe, zum unmittelbaren audiovisuellen Live-Erlebnis für alle. (cp)

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